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     15957  0 Kommentare Börsenausblick: Auf die Wahl der Brille kommt es an!

    Mein Großvater war ein weiser Mann mit reichlich Lebenserfahrung. Er sagte mir schon früh: Wenn man den Durchblick behalten will, muss man manchmal die Brille wechseln. Und er hatte recht.

    Für Sie zusammengefasst
    • Heimische Brille: DAX schwächelt trotz Höchstständen
    • Globale Brille 1: Wachstumserwartungen außerhalb Deutschlands positiv
    • Globale Brille 2: Weltwirtschaft zeigt positive Indikatoren

    Die heimische Brille verspricht nichts Gutes

    Das gilt heute vor allem beim Blick auf die Börsen, auf Konjunktur und Wirtschaftswachstum. Schaut man durch die heimische Brille, so kann einem schon etwas mulmig werden. Der DAX erreichte zwar in den vergangenen Tagen unter Schwankungen immer wieder Höchststände. In den ersten beiden Monaten 2024 schnitt er sogar besser ab als der STOXX 600. Und dass – und jetzt kommen die negativen Faktoren-obwohl das Wirtschaftswachstum in Deutschland erheblich schwächelt. In diesem Jahr dürfte die hiesige Wirtschaft laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) gerade einmal um 0,5 Prozent wachsen. Und glaubt man der Bundesregierung, ist sogar das noch zu hoch angesetzt. Hier ist nur noch von 0,1 bis 0,2 Prozent die Rede.

    Die globale Brille 1: Wachstumserwartungen sehen positiv aus

    Jetzt wechseln wir aber die Brille und schauen in die Welt hinein. Die Unternehmen des DAX generieren ihre Umsätze zu über 80 Prozent außerhalb Deutschlands. Die sinkenden Energiekosten – seit Anfang 2023 um mehr als 60 Prozent – sowie die robusten Wachstumsaussichten für China und die USA – die wichtigsten Exportländer der DAX-Unternehmen – stützen die positive Entwicklung. Gemäß den jüngsten Zahlen des IWF, stiegen die Wachstumserwartungen für China und die USA um 0,4 und 0,6 Prozentpunkte auf 2,1 bzw. 4,6 Prozent an. Die DAX-Unternehmen dürften ihre Gewinne in diesem Jahr noch verhalten steigern, für die nächsten beiden Jahre aber wird im Schnitt ein Gewinnplus von über zehn Prozent erwartet. Das dürfte den Dax weiter beflügeln.

    Die globale Brille 2: Optimismus voraus!

    Behalten wir weiter die globale Brille auf. Der globale Aktienindex MSCI All Country World stürmt ebenfalls weiter von Rekord zu Rekord. Angesichts der weltweit hohen Zinsen und ihrer konjunkturhemmenden Wirkung gibt es jedoch Zweifel, ob dies auch nachhaltig ist. Die Weltwirtschaft scheint die höheren Zinsen bisher aber gut zu verkraften. Es gibt sogar erste Anzeichen dafür, dass der Zinsanstieg verdaut sein könnte und die Wirtschaft sogar an Fahrt gewinnt. Der weltweite branchenübergreifende Einkaufsmanagerindex kletterte zwischen Oktober und Januar sukzessive von 50 auf 51,8 Punkte. Südkoreas Halbleiterexporte waren im Februar fast 70 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Auch die Preisdifferenz zwischen Rohöl und raffinierten Produkten wie Diesel ist in den USA seit Oktober um 70 Prozent gestiegen. In Summe fallen die Wirtschaftsindikatoren weltweit also positiv aus. Und: Notierte der Citigroup Economic Surprise Index, der angibt, ob Konjunkturdaten besser oder schlechter als prognostiziert ausfallen – zu Beginn des Jahres noch knapp im negativen Bereich- ist er seither auf fast 20 Punkte gestiegen. Um die Aussichten sieht es also gar nicht so schlecht aus.

    Die Portfoliobrille: Aktien stark übergewichtet

    Deshalb – und jetzt setzen wir die Portfoliobrille auf – sind wir auch weiterhin positiv für Aktien eingestellt. In unserem Mischfonds, dem Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen, bleiben wir bei einer hohen Aktienquote. Und der Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value ist sowieso immer zu 100 Prozent investiert. Apropos Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value: Hier wurden beim jüngsten Rebalancing wieder einige Titel ausgetauscht. So wurde Oracle, Adobe, Rightmove und der deutsche Chemie- und Pharmakonzern Merck neu ins Portfolio aufgenommen. Derweil mussten ASML, Booking Holdings, EssilorLuxottica und der US-amerikanischer Hersteller von Tierarzneimitteln, Zoetis, den zugrundeliegenden Index und damit den ETF verlassen. Dies sind zwar allesamt gute Unternehmen. Aber der für uns zentrale Total Shareholder Return (TSR) auf Sicht der nächsten fünf Jahre ist bei den neu aufgenommenen nun mal vielversprechender. „Tough Luck“ kann man da nur sagen!

     

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    Frank Fischer
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    Frank Fischer, CEO & CIO der Shareholder Value Management AG und in dieser Funktion verantwortlich für den „Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen“, schreibt regelmäßig über die internationalen Aktienmärkte. Als überzeugter Value-Investor hat Fischer langjährige Expertise in allen Fragen rund um Fonds, Börse, aber auch das Stiftungswesen. In seinen regelmäßigen Marktkommentaren legt er besonderes Augenmerk auf Behavioral Finance, sowie Investments in Small- und Midcap-Werte.
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    Verfasst von Frank Fischer
    Börsenausblick: Auf die Wahl der Brille kommt es an! Mein Großvater war ein weiser Mann mit reichlich Lebenserfahrung. Er sagte mir schon früh: Wenn man den Durchblick behalten will, muss man manchmal die Brille wechseln. Und er hatte recht.

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