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    High Performance  16837  0 Kommentare Bietet der Cannabis-Sektor jetzt eine Tenbagger-Chance?

    Der Cannabis-Markt wurde in den vergangenen Jahren stark abgestraft, besitzt aber weiterhin Wachstumspotenzial. Wichtig ist jedoch eine genaue Differenzierung zwischen den verschiedenen Unternehmensgruppen.

    Für Sie zusammengefasst
    • Cannabis-Markt abgestraft, aber Wachstumspotenzial vorhanden
    • Hauptgrund für Talfahrt: negative Gewinnentwicklung vieler Unternehmen
    • Stabile Entwicklung bei pharmazeutischem Cannabis, Umsatzprognosen positiv

    Kaum eine Branche hat in den letzten Jahren so stark an Wert verloren wie Cannabis. Während beispielsweise der deutsche Leitindex DAX seit dem 19. April 2019 mehr als 51 Prozent zulegte, fiel der EQM Global Cannabis Index um rund 90 Prozent. Doch wie konnte es dazu kommen?

    Gründe für die Cannabis-Talfahrt

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    Der Hauptgrund für die drastische Korrektur war die negative Gewinnentwicklung vieler Unternehmen. So vergrößerte sich beispielsweise bei Canopy Growth (einem führenden Cannabis-Produzenten) zwischen 2017 und 2023 der Fehlbetrag von -16,6 auf -3.278,16 Millionen Kanadische Dollar.

    Am stärksten verloren jene Firmen, die auf den Markt für Freizeit-Cannabis spezialisiert sind. Sie entwickeln Farmen, um die Pflanze anschließend über Shops auf den Markt zu bringen. In dieser Hinsicht ähneln sie landwirtschaftlichen Betrieben, die ebenfalls von vielen externen Entwicklungen abhängig sind. So ist beispielsweise zwischen 2021 und 2023 aufgrund eines Überangebots der Großhandelspreis für Cannabis von 1.489 auf 977 US-Dollar je Pfund gesunken. Zeitgleich haben steigende Kosten für Energie, Investitionen, Personal und nicht zuletzt Kreditzinsen den Verlust erhöht.

    Hinzu kamen weitere Herausforderungen wie eine strikte Regulierung, ein eingeschränkter Zugang zu US-Bankdienstleistungen und -Finanzierungen, Preiskampf unter den Herstellern und eine unter den Erwartungen bleibende Nachfrage.

    Stabiler entwickelten sich hingegen Aktien von Unternehmen, die sich auf pharmazeutisches Cannabis spezialisiert haben. Ähnlich wie bei Medikamenten sind hier höhere Preise durchsetzbar. Zudem führt eine geringere Konkurrenz zu einer stabilen Entwicklung.

    Cannabis-Marktaussichten

    Und dennoch bleibt Cannabis ein Wachstumsmarkt.

    Erkennbar ist dies einerseits an der positiven Umsatzentwicklung vieler Unternehmen, aber auch an den Marktaussichten für die kommenden Jahre. So prognostiziert beispielsweise Statista der Branche ausgehend von 2023 bis 2028 einen weltweiten Umsatzanstieg von 51,28 Milliarden US-Dollar auf 102,87 Milliarden US-Dollar.

    Je nach Institut fallen die Vorhersagen jedoch unterschiedlich hoch aus. So rechnet das Marktanalyse- und Beratungsunternehmen Fortune Business Insights damit, dass der Markt bis 2030 sogar eine Größe von 444,34 Milliarden US-Dollar erreichen könnte.

    Wann kommt es zum Turnaround?

    Für die weitere Entwicklung der Freizeit-Cannabis-Aktien ist entscheidend, ob und wann die entsprechenden Unternehmen die Gewinnschwelle erreichen. Der Zeitpunkt dafür ist jedoch davon abhängig, wann verschiedene positive Aspekte für sie zusammenkommen, die zu einer deutlichen Kostenreduktion führen.

    Möglich ist zudem, dass im Freizeit-Cannabis-Sektor zunächst eine Marktbereinigung eintritt, bei der einzelne Unternehmen aus dem Wettbewerb ausscheiden. Die verbleibenden Firmen würden in der Folge umso höhere Gewinne abschöpfen. Aus diesem Grund könnte es sich lohnen, den Sektor gerade jetzt genau zu beobachten, denn viele Cannabis-Aktien notieren derzeit zu Ausverkaufspreisen und unter Buchwert.

    Aufgrund der wahrscheinlich in naher Zukunft bereits wieder sinkenden Zinsen ist bereits jetzt eine leicht positive Tendenz zu beobachten.

    Dabei hilft, dass nun auch Deutschland Cannabis zum 01. April 2024 in einem gewissen Rahmen legalisiert. Näheres dazu können Sie unter folgendem Link nachlesen: Cannabis-Gesetz.  

    Cannabis-Aktien

    Grundsätzlich müssen wir zwischen drei Kategorien im Cannabis-Markt unterscheiden.

    Zur ersten Gruppe gehören Konzerne, die sich an den aus ihrer Sicht aussichtsreichsten Kandidaten der Branche beteiligen oder selbst ein entsprechendes Geschäft entwickeln. Sie bieten aufgrund ihrer Profitabilität mehr Sicherheit als der direkte Kauf von Freizeit-Cannabis-Aktien.

    Konzerne mit Cannabis-Engagement

    Dazu gehört beispielsweise AbbVie. Das Unternehmen besitzt zwar kein eigenes Cannabis-Produkt in der Pipeline, erbte bei der Übernahme der pharmazeutischen Sparte von Solvay Pharmaceuticals 2010 aber den ersten von der FDA zugelassenen cannabisbasierten Arzneistoff namens Marinol. Darüber hinaus besitzt AbbVie mindestens 59 Patente, die sich mit Cannabinoiden und deren Verabreichung beschäftigen.

    Obwohl Constellation Brands seine Cannabis-Ambitionen zuletzt verringerte, hält das Unternehmen weiterhin 18,82 Prozent an dem kanadischen Cannabis-Produzenten Canopy Growth.

    Auch der Tabakkonzern Altria hat seine Cannabis-Bestrebungen in den letzten Jahren reduziert, ist mit 41,08 Prozent aber weiterhin sehr stark an der kanadischen Cronos Group beteiligt.

    Freizeit-Cannabis-Anbaufirmen

    Zur zweiten Gruppe gehören Unternehmen, die im Kerngeschäft Cannabis produzieren und vermarkten. Dazu zählen beispielsweise Canopy Growth, Tilray Brands (auch ein führender Anbieter von medizinischem Cannabis), die Cronos Group und Aurora Cannabis. Ein kleines deutsches Unternehmen, das die gesamte Cannabis-Wertschöpfungskette abdeckt, ist SynBiotic.     

    Anbieter von medizinischem Cannabis

    Den dritten Bereich bilden Unternehmen, die sich der Herstellung und dem Vertrieb von medizinischem Cannabis verschrieben haben.

    Dazu zählt beispielsweise Jazz Pharmaceuticals, dass 2021 GW Pharmaceuticals übernahm. Letztere entwickelt Medikamente auf Cannabis-Basis, wozu Sativex (Nabiximols) gehört. Jazz Pharmaceuticals ist finanziell solide aufgestellt und erzielt bereits seit vielen Jahren Gewinne.

    Hinzu kommt Trulieve Cannabis, das sich auf den Anbau, die Herstellung und den Vertrieb von medizinischen Cannabis-Produkten spezialisiert hat und in den USA lizenzierte Cannabis-Apotheken betreibt. Auch Trulieve Cannabis ist bereits operativ profitabel und verfügt über eine hohe Eigenkapitalquote von 50,97 Prozent.

    Cannabis-Fonds

    Viele Cannabis-ETFs wurden aufgrund des großen Markteinbruchs in den vergangenen Jahren bereits wieder aufgelöst.

    Ein aktuell weiterhin verfügbarer Aktienfonds ist beispielsweise der GF Global Cannabis Opportunity Fund. Er wurde im August 2020 in Lichtenstein aufgelegt und besitzt derzeit ein geringes Fondsvolumen von nur 1,52 Millionen Euro (26.03.2024).

    Fazit

    Der Cannabis-Sektor hat in den vergangenen Jahren stark an Wert verloren. Dennoch wächst er weiterhin, besitzt Perspektive und zeigt aktuell erste Erholungstendenzen.Vor allem Freizeit-Cannabis-Anbauunternehmen sind sehr niedrig bewertet, aber auch spekulativ und besitzen deshalb das größte Kurspotenzial. Anbieter von medizinischem Cannabis sowie Konzerne, die sich an Cannabis-Firmen beteiligen, sind hingegen häufig bereits profitabel und damit krisenresistenter.

    Autor: Christof Welzel, wallstreetONLINE Redaktion, Ressort Anlageprodukte

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