Nonfarm-Payrolls
Job-Boom in den USA: 303.000 neue Arbeitsplätze im März
Der Arbeitsmarkt in den USA bleibt erstaunlich robust. Damit rücken Zinssenkungen erstmal in weitere Ferne. Die Märkte lassen sich davon am Freitag zunächst nicht aus der Ruhe bringen.
- US-Arbeitsmarkt robust, Zinssenkungen unwahrscheinlich
- 303.000 neue Stellen im März, Arbeitslosenquote historisch niedrig
- Aktienmärkte reagieren gelassen, Wirtschaft trotzt globalen Herausforderungen
In einem unerwarteten Aufschwung hat der US-Arbeitsmarkt im März deutlich zugelegt. Laut dem am Freitag vom Arbeitsministerium veröffentlichten Bericht wurden im letzten Monat 303.000 neue Stellen geschaffen, was die Prognosen der Analysten von 200.000 deutlich übertrifft.
Auch die Arbeitslosenquote fällt auf ein historisches Tief. Sie fiel im März auf 3,8 Prozent und bleibt damit seit 26 Monaten in Folge unter 4 Prozent – die längste derartige Phase seit den späten 1960er Jahren.
"Der Arbeitsmarkt und die US-Wirtschaft insgesamt sind nach wie vor robust, und die Anleger könnten sich langsam mit der Tatsache abfinden, dass die Zinssenkungen später als erwartet und in geringerer Zahl kommen könnten". schreibt das Nachrichtenportal Marketscreener. "Solange die Indizes aber steigen, ist die Pille leichter zu schlucken."
Die Aktienmärkte konnten die starken Arbeitsmarktdaten zunächst nicht aus der Bahn werfen. Der S&P 500 startet am Freitag mit einem Plus von 0,6 Prozent in den Handel, der Nasdaq legt sogar 0,9 Prozent zu.
Wirtschaft trotzt globalen Herausforderungen
Obwohl die US-Notenbank die Zinssätze seit März 2022 um 5,25 Prozent angehoben hat, präsentiert sich die US-Wirtschaft im globalen Vergleich stark. Experten zufolge konnten viele Unternehmen ihre Kredite zu niedrigeren Kosten sichern, bevor die Federal Reserve ihre geldpolitische Straffung einleitete.
Dies bot einen gewissen Schutz vor den höheren Zinsen und ermöglichte es den Unternehmen, ihre Mitarbeiter zu halten. Zudem tragen gesunde Haushaltsbilanzen dazu bei, den Konsum zu stützen, während der Arbeitsmarkt von einem Anstieg der Einwanderung profitiert hat.
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Lohnwachstum im Fokus
Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen im März um 0,3 Prozent, nachdem sie im Vormonat um 0,2 Prozent zugelegt hatten. Das jährliche Lohnwachstum verlangsamte sich auf immer noch hohe 4,1 Prozent. Die Finanzmärkte rechnen damit, dass die Fed ab Juni mit Zinssenkungen beginnen könnte, obwohl Fed-Chef Jerome Powell immer wieder betont hat, dass die Zentralbank es nicht eilig habe, die Zinsen zu senken.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
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