Dreistellige Preise in Sicht
Öl-Rallye: Experten prognostizieren Preisanstieg auf 100 US-Dollar
Seit Jahresbeginn ist der Ölpreis um mehr als ein Fünftel gestiegen. Experten richten ihre Blicke schon auf die Marke von 100 US-Dollar. Wie geht es weiter?
- Ölpreis seit Jahresbeginn um mehr als 20% gestiegen
- Experten erwarten mögliche Marke von 100 US-Dollar
- Gründe: OPEC+ Produktionskürzungen, Ukraine-Russland Konflikt
Der stetige Anstieg des Ölpreises hat zu Spekulationen geführt, dass der Preis schon bald die Marke von 100 US-Dollar pro Barrel erreichen könnte, wenn die derzeitigen Marktbedingungen anhalten. Immerhin ist die weltweite Benchmark Brent seit Jahresbeginn um fast 20 Prozent gestiegen, während WTI im gleichen Zeitraum um 23 Prozent zulegte.
"Es gibt viele geopolitische Gründe, sich über Versorgungsrisiken Sorgen zu machen“, sagte Claudio Galimberti, Senior Vice President bei Rystad Energy, gegenüber Yahoo Finance über den Aufwärtstrend der Ölpreise. "Deshalb würde ich sagen, dass dreistellige Ölpreise nicht so weit entfernt sind. Da könnten wir in den nächsten Monaten durchaus hinkommen“, fügte er hinzu.
Galimberti nennt die anhaltenden Produktionskürzungen der OPEC+ und die ukrainischen Drohnenangriffe auf russische Raffinerien als Hauptgründe, die den Preis in den nächsten Monaten in Richtung 100 US-Dollar treiben werden.
Die Futures für West Texas Intermediate werden aktuell bei 85,74 US-Dollar gehandelt, wie aus Bloomberg-Daten hervorgeht. Brent fiel am frühen Montag auf 89,90 US-Dollar je Barrel knapp unter die Marke von 90 US-Dollar zurück. Zuvor waren die internationalen Benchmark-Futures auf über 91 US-Dollar gestiegen, den höchsten Stand seit Oktober.
"Russland ist ein großer Ölproduzent. Wenn also 500.000 oder eine Million Barrel pro Tag vorübergehend betroffen sind, kann man sehen, dass der Ölpreis um weitere 5 oder 10 US-Dollar steigen kann, und dann sind wir im dreistelligen Bereich", sagte Galimberti.
Der Analyst weist jedoch darauf hin, dass reichlich freie Kapazitäten oder die Möglichkeit, mehr Öl in den Nahen Osten zu pumpen, dazu beitragen könnten, die Preise unter Kontrolle zu halten.
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Russland legt nach
Letzten Monat kündigte Russland an, seine Förderkürzungen zu verschärfen, was die JPMorgan-Analystin Natasha Kaneva dazu veranlasste, davon auszugehen, dass der Preis für Rohöl der Sorte Brent bis September auf 100 US-Dollar pro Barrel steigen könnte.
"Auf den ersten Blick und unter der Annahme, dass weder die Politik noch Angebot oder Nachfrage reagieren, könnten die Maßnahmen Russlands den Preis für Rohöl der Sorte Brent im Mai auf 95 US-Dollar und im September auf fast 100 US-Dollar", schrieben Kaneva und ihr Team in einer Notiz.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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