Iran attackiert Israel
Eskalation im Nahen Osten: Geht der Ölpreis jetzt durch die Decke?
Die Welt ist nach dem iranischen Angriff auf Israel in Alarmbereitschaft. Auch für den globalen Ölmarkt dürfte eine Eskalation Folgen haben.
- Iran greift Israel mit Raketen und Drohnen an, Israel wehrt ab.
- Eskalation im Nahostkonflikt, direkte Konfrontation.
- Auswirkungen auf Ölmärkte, Preise steigen, Risiko in Straße von Hormus.
Über 300 Raketen und Drohnen hat der Iran am Samstagabend auf Israel abgefeuert. Ein Angriff, den das israelische Militär nach eigenen Angaben erfolgreich abwehren konnte. Die direkte Konfrontation markiert eine signifikante Eskalation im Nahostkonflikt, der bisher vorwiegend durch Stellvertreter ausgetragen wurde.
Iran behauptet, der Angriff sei eine Vergeltungsmaßnahme für die Bombardierung seiner Botschaft in Syrien gewesen und habe diese Phase der gegenseitigen Aggressionen beendet. Noch ist allerdings unklar, wie Israel reagieren wird. Die US-Regierung hat bereits betont, einen Gegenangriff auf den Iran nicht unterstützen zu wollen.
Auswirkungen auf die Ölmärkte
Der Vorfall löst international große Besorgnis aus und hat unmittelbare Auswirkungen auf die globalen Ölmärkte. Bereits im Vorfeld des Angriffs waren die Ölpreise gestiegen, und das Risiko einer direkten Konfrontation zwischen den beiden Nationen wurde teilweise bereits eingepreist. Die Benchmark-Sorte Brent hatte nach dem Angriff auf die iranische Botschaft die 90-Dollar-Marke überschritten, ein Anstieg von 17 Prozent seit Jahresbeginn.
Die steigenden Spannungen im Nahen Osten hätten bereits zu einem Risikoaufschlag von 10 US-Dollar pro Barrel geführt, so Iman Nasseri, von der Beratungsfirma FGE gegenüber Bloomberg. Sorgen um eine weitere Eskalation könnten die Preise nochmal um 2 bis 5 US-Dollar steigen lassen, so Nasseri.
Nadelöhr Straße von Hormus
"Die Ölpreise könnten bei der Eröffnung in die Höhe schnellen, da dies das erste Mal ist, dass der Iran Israel von seinem Territorium aus angreift", erlärte UBS-Analyst Giovanni Staunovo gegenüber dem Nachrichtensender Bloomberg. "Wie lange der Aufschwung anhalten wird, hängt auch von der israelischen Reaktion ab.
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Die Augen vieler Händler richten sich nun verstärkt auf den Persischen Golf, insbesondere auf die Straße von Hormus. Dieser wichtige Seeweg, durch den etwa ein Fünftel des weltweiten Öls transportiert wird, könnte bei weiteren Spannungen ein entscheidender Faktor sein. Der jüngste Vorfall, bei dem iranische Kräfte ein mit Israel in Verbindung stehendes Containerschiff nahe der Straße beschlagnahmten, verstärkt diese Sorgen.
Zudem führen Angriffe der Huthi-Rebellen aus dem Jemen auf Schiffe im Roten Meer, obwohl sie bisher nicht direkt die Ölversorgung beeinträchtigt haben, zu höheren Frachtkosten und einem gestiegenen Ölbedarf, da Schiffe längere Umwege fahren müssen.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
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