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SCHOTT produziert optisches Glas mit 100 Prozent Wasserstoff (FOTO) - Seite 2
Erfüllt es die hohen Produktansprüche, geht es an die Kunden. "Wir hätten dann
die Bestätigung, dass der Einsatz von 100 Prozent Wasserstoff statt fossiler
Energie unter industriellen Bedingungen die gleiche Qualität liefert", so
Deneke. Für eine dauerhafte Umstellung bräuchte es dann zudem weitere
Langzeittests, sowie eine kontinuierliche Versorgung über eine
Wasserstoff-Pipeline. Erst dann hätte der Konzern einen weiteren wichtigen
Schritt zu seinem strategischen Ziel einer klimaneutralen Glasproduktion bis
2030 erreicht. Klimaneutral heißt in diesem Kontext: keine Scope-1- und
2-Emissionen nach dem "Greenhouse Gas Protocol". Dieses Ziel verfolgt SCHOTT mit
Aktivitäten auf vier Handlungsfeldern: Technologiewandel (wie die Umstellung auf
grünen Strom und Wasserstoff), Ausbau der Energieeffizienz, Umstellung auf 100
Prozent Grünstrom und, als letzten Schritt, mit der Kompensation verbleibender
Emissionen durch das Engagement in Klimaschutzprojekten.
Die Umstellung auf 100 Prozent Grünstrom hat SCHOTT bereits erreicht, und die
Energieeffizienz wird kontinuierlich und systematisch gesteigert. Beim
Technologiewandel geht es vor allem darum, Erdgas für den Betrieb der
Schmelzwannen zu ersetzen. Entweder durch eine Elektrifizierung mit Grünstrom
oder zukünftig dann grünem Wasserstoff. Dazu hatte SCHOTT bereits gegen Ende
2022 mit lokalen Partnern erste großtechnische Versuche (https://www.schott.com/
de-de/news-and-media/pressemitteilungen/2022/klimafreundliche-glasherstellung-er
folgreiche-tests-mit-wasserstoff-im-industriellen-massstab) mit 35 Prozent
Wasserstoffbeimischung zum Erdgas durchgeführt, bevor im Frühjahr 2023
Laborversuche mit 100 Prozent Wasserstoffeinsatz folgten (https://www.schott.com
/de-at/news-and-media/pressemitteilungen/2023/glasherstellung-ohne-erdgas-erfolg
reiche-labortests-mit-100-prozent-wasserstoff) , die den Weg zum
großindustriellen Einsatz ebneten.
Herausforderungen in der Infrastruktur: grüner Wasserstoff ist Mangelware
Für den Wannengroßversuch mit 100 Prozent Wasserstoffbeheizung wurde, der bei
SCHOTT in Mainz stehende Wasserstofftank dreimal voll befüllt - allerdings mit
grauem, nicht grünem, klimaneutral hergestelltem Wasserstoff. Denn der mit
erneuerbaren Energien erzeugte Wasserstoff ist derzeit noch Mangelware. "Wir
haben uns bewusst für den Einsatz entschieden, um beim Testen der technischen
Machbarkeit keine Zeit zu verlieren. Für unsere Versuche ist das ausreichend,
aber für den Klimaschutz brauchen wir dringend grüne Energie", sagt Dr. Frank
Heinricht, Vorstandsvorsitzender bei SCHOTT und verantwortlich für die
Nachhaltigkeitsstrategie des Konzerns. Der Appell an die Politik: "Unternehmen
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