Verlierer des Tages
Sartorius-Aktie tiefrot: "Weiteres Abwärtspotenzial"
Die Aktie des Laborzulieferers geht nach schwächer als erwarteten Quartalsergebnissen auf Talfahrt. Die Enttäuschung ist groß. Das sagen Analysten jetzt.
- Sartorius-Aktie stürzt nach enttäuschenden Quartalsergebnissen ab
- Analysten kritisieren mangelnde Erholung im Bioprozess-Segment
- Markt teilt Bedenken über aggressive Jahresprognose, Verkaufen-Rating bei 230 Euro
Die Sartorius-Papiere fielen zeitweise um fast 13 Prozent auf 287,80 Euro und markierten damit den niedrigsten Stand seit Anfang Dezember. Seit Anfang Januar beläuft sich der Verlust der Sartorius-Aktie auf 16 Prozent, was sie zu einem der schwächsten Aktien unter den 40 DAX-Werten macht.
Auch die Aktien der französischen Tochtergesellschaft Sartorius Stedim Biotech waren betroffen und sanken in Paris um über 14 Prozent auf 212,90 Euro. Analysten zeigten sich von den Ergebnissen enttäuscht, insbesondere von der mangelnden Erholung im Bioprozess-Segment und den niedriger als erwarteten Auftragseingängen bei Stedim Biotech.
Nicht nur Umsatz und operatives Ergebnis blieben hinter den Erwartungen zurück, sondern vor allem die erhoffte Erholung im Bioprocess-Bereich ausblieb, wie Matthew Weston, Analyst bei der UBS, betonte. Da bieten auch die bestätigten Jahresziele von Sartorius nur einen schwachen Trost. Odysseas Manesiotis von der Privatbank Berenberg äußerte sich ebenfalls kritisch und merkte an, dass die Erreichung der Jahresziele nach diesem schwachen Quartal zunehmend schwieriger erscheint.
Eine mögliche Erholung der Situation könnte sich erst im zweiten Halbjahr abzeichnen. Weston bleibt daher bei seinem Neutral-Urteil für die Aktie und sieht das Kursziel bei 366 Euro.
"Das bereitet zusätzlich Sorgen"
Trotz eines Anstiegs im Auftragseingang – ein positiver Lichtblick in einem sonst düsteren Bericht – konnte dieser Zuwachs nicht die Hoffnungen erfüllen, die aufgrund des schwachen Vorjahresniveaus bestanden hatten, schreibt Sven Kürten, Analyst bei der DZ Bank. "Der Anstieg im Auftragseingang zeigt zwar, dass das Interesse an Sartorius' Produkten weiterhin besteht, doch der Zuwachs bleibt hinter den Erwartungen zurück, was zusätzliche Sorgen bereitet."
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Die jüngste Kursreaktion auf die Geschäftszahlen deutet darauf hin, dass der Markt diese Einschätzungen teilt und möglicherweise eine Neubewertung der Aktie vornehmen könnte. "Die Jahresprognose des Unternehmens erscheint nun, insbesondere beim Umsatz, eher aggressiv", fügt Kürten hinzu. Diese Einschätzung lässt darauf schließen, dass die Ziele des Unternehmens vielleicht zu optimistisch sind und somit das Risiko einer Enttäuschung steigt. "Wir sehen ein gewisses Abwärtspotenzial für die Markterwartungen." Kürten bestätigt sein Verkaufen-Rating mit einem Fair Value von 230 Euro.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
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