US-Notenbank
Fed-Chef Jerome Powell rechnet nicht mit weiteren Zinserhöhungen
Die US-Notenbank hat am Mittwochabend ihren Leitzins unverändert gelassen. Fed-Chef Jerome Powell rechnet derweil nicht mit weiteren Zinsanhebungen.
- Fed belässt Leitzins unverändert
- Powell rechnet nicht mit Zinsanhebungen
- Bilanzsummenverkleinerung wird verlangsamt
Angesichts der hartnäckigen US-Inflation, in den vergangenen Monaten sind die Daten zur Teuerung immer wieder höher als erwartet ausgefallen, warnte jüngst eine wachsende Anzahl von Marktbeobachtern, die US-Notenbank könnte, anstatt ihre Zinsen bald zu senken, diese noch einmal erhöhen.
Solchen Überlegungen erteilte der Notenbankvorsitzende Jerome Powell am Mittwochabend nach dem Leitzinsentscheid eine Absage: Es sei unwahrscheinlich, dass der nächste Zinsschritt eine Anhebung ist.
Leitzins unverändert, Bilanzsummenverkleinerung wird verlangsamt
Allerdings betonte Powell, nachdem die Fed ihren Leitzins unverändert bei 5,5 Prozent belassen hat, seine Sorge um fehlende Fortschritte in der Inflationsbekämpfung und bekräftigte, dass es unangemessen sei, die Zinsen zu senken, ehe die Fed nicht mehr Daten und mehr Zuversicht bezüglich eines Zurückkommens der US-Inflation in Richtung des Zwei-Prozent-Ziels habe.
Eine erste Lockerung der Geldpolitik wird es aber dennoch geben, denn die Notenbank hat angekündigt, ihre Maßnahmen zum Quantitive Tightening zu reduzieren. So soll die Bilanzsumme künftig nicht mehr um 60 Milliarden US-Dollar im Monat, sondern nur noch um 25 Milliarden US-Dollar reduziert werden.
Renditen fallen, Aktien und Gold zeitweises stark gefragt
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Im Anschluss an die Notenbanksitzung gaben die Renditen für US-Anleihen deutlich nach. Die Entscheidung der Zentralbank sowie der Verlauf der Pressekonferenz mit Jerome Powell wurden als weniger hawkish verstanden als vorab befürchtet wurde.
Das führte sowohl am Aktien- als auch am Edelmetallmarkt zu einer Rallye. Während der US-Gesamtmarktindex S&P 500 zeitweise über ein Prozent zulegen konnte, steigerten sich Gold und Silber ebenfalls. Gold legte um rund ein Prozent zu, Silber ebenso. Die Preise für Rohöl rutschten hingegen drei Prozent ins Minus.
Auch am Währungsmarkt kam es zu Veränderungen: Der Dollar-Index verlor rund 0,3 Prozent an Wert. Hierfür war vor allem eine Aufwertung des japanischen Yen verantwortlich, der aufgrund der starken Zinsdifferenz gegenüber dem US-Dollar erst vor wenigen Tagen auf ein 30-Jahres-Tief gefallen war.
Wenige Minuten nach US-Handelsschluss wertete der Yen gegenüber dem US-Dollar schnell auf. Dahinter dürfte eine erneute Intervention der japanischen Notenbank stecken. Der US-Aktienmarkt hingegen hatte seine zwischenzeitlichen Gewinne zu diesem Zeitpunkt wieder abgegeben und schloss im Minus.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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