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    Smart Investor Weekly 15/2011  2787  0 Kommentare Fressen oder gefressen werden - Seite 2



    Musterdepot
    Das Interesse an der inzwischen im TecDAX enthaltenen Gigaset AG* (ehemals Arques) ist ungebrochen. Von der scharfen Korrektur im Zuge der japanischen Atomkatastrophe hat sich das Papier längst erholt. Die zuletzt gemeldete Bilanz für das Geschäftsjahr 2010 bestätigte die schon vorab bekannten Eckdaten. Die Zahlen sind insgesamt ein Ausdruck für die tiefgreifende Veränderung im Unternehmen und die Wandlung von einem Saniererkonglomerat zu einem reinen Telekommunikationshersteller. Aus dem Kerngeschäft erwirtschaftete Gigaset 2010 ein EBITDA von knapp 51 Mio. EUR. Belastungen aus anderen Teilkonzernen wie der Anvis-Gruppe und deren Endkonsolidierungen drückten das operative Ergebnis auf einen Wert von 3,5 Mio. EUR. Inklusive aller Verlustträger und Einmalaufwendungen ergab sich ein Fehlbetrag von 100,6 Mio. EUR. Aber all dies betrifft im Wesentlichen das alte Arques-Geschäft, womit die heute Gigaset genannte Firma nicht mehr sehr viel zu tun hat.

    Dank der vergangenes Jahr vollzogenen Kapitalmaßnahmen ist der Konzern mittlerweile nämlich praktisch schuldenfrei. Der Vorstand rechnet für das laufende Jahr mit Zuwächsen bei Umsatz und Ergebnis. Geplant sind Erlöse von mindestens 540 Mio. EUR (2010: 504 Mio. EUR) sowie ein EBITDA von 58 Mio. EUR. Aufgrund von Übernahmen, die Gigaset im kleineren und vielleicht sogar größeren Umfang in seinem Kerngeschäft durchführen möchte, dürfte diese Zielmarke jedoch schon bald angehoben werden. Zudem ist eine stärkere Präsenz in den BRIC-Staaten und eine Produktoffensive – neue Geräte mit Touchscreens – angedacht. Das Überraschungspotenzial liegt für uns damit weiterhin auf der positiven Seite.

    Bereits vor einigen Wochen legte der kanadische, in China operierende Holzproduzent Sino-Forest seine Geschäftsbilanz für das vergangene Jahr vor. Aus Platzgründen konnten wir im letzten Heft auf die Zahlen im Einzelnen nicht näher eingehen. Das möchten wir an dieser Stelle nun nachholen. Für 2010 weist Sino-Forest auch dank eines zügigen Ausbaus der bewirtschafteten Fläche auf 788.000 ha ein sattes Umsatzplus von 55% auf 1,9 Mrd. USD aus. Der Reingewinn kletterte um 38% auf 395 Mio. USD respektive 1,60 USD je Aktie. Der im Vergleich zum Erlös etwas geringere Zuwachs erklärt sich vornehmlich über einen einmaligen, nicht liquiditätswirksamen Steueraufwand, der umgerechnet mit 9 Cent je Aktie zu Buche schlug. Sino-Forest profitiert weiterhin von einer robusten Nachfrage nach Holzprodukten seitens der chinesischen Bauwirtschaft. Die fortschreitende Urbanisierung des Landes sowie zahlreiche Infrastrukturprojekte verschlingen geradezu gigantische Mengen an Holz. Daher plant das Management, in neue Provinzen in Zentral- und West-China zu expandieren und so die gesamte Anbaufläche zügig um 300.000 ha zu erweitern. Für uns bleibt der Titel vor diesem Hintergrund auch auf absehbare Zeit ein aussichtsreiches Investment. Die aktuelle Bewertung – auf Basis der für dieses Jahr erwarteten Ergebnisse ergibt sich ein moderates KGV von 12 – eröffnet weiteres Kurspotenzial.
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    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 15/2011 Fressen oder gefressen werden - Seite 2 In den vergangenen Tagen und Wochen häuften sich die Meldungen über angekündigte, beabsichtigte und erwartete M&A-Deals. Viele Unternehmen sitzen auf hohen Bargeldreserven, die es jetzt zu investieren gilt. Wohin nur mit dem ganzen …