Übernahmeaktivitäten im Eisenerzsektor nehmen zu
Drittgrößter russischer Stahlhersteller bietet 554 Mio. AUD für Eisenerzfirma Flinders Mines
Das australische Eisenerzunternehmen Flinders Mines (WKN A0Q23Q) hat heute seinen Aktionären empfohlen, das Übernahmeangebot des drittgrößten russischen Stahlherstellers
Magnitogorsk Iron & Steel Works (MMK) in Höhe von 554 Mio. AUD (538 Mio. USD) anzunehmen. Mit 30 Cent pro Aktie bieten die Russen einen Aufschlag von 82% gegenüber dem letzten Kurs der
Flinders-Aktie am Dienstag, um sich so eine eigene Eisenerzquelle zu sichern.
Das Übernahmeangebot kommt einen Tag, nachdem die japanische Mitsubishi Corp eine Offerte von 315 Mio. Dollar für den Anteil von Murchison Metals an einem anderen Eisenerzprojekt und dessen
Infrastruktur abgegeben hat. Flinders erklärte in einer Mitteilung, dass die Übernahme durch MMK das signifikante Risiko, dass die Mine in der australischen Eisenerzregion Pilbara nicht
entwickelt werden könnte, eliminiert.
Flinders ist eines von mehreren Bergbauunternehmen, das neue Minen in Pilbara errichten will, wo die Branchengiganten Rio Tinto (WKN 855018), BHP Billiton (WKN 908101) und Fortescue Metals Group
(WKN 121862) einen Großteil des Geländes und der Infrastruktur wie das Schienennetzwerk und Beladekapazitäten in den Häfen kontrollieren.
Das Hauptprojekt von Flinders hat ein geschätztes Minenleben von 20 Jahre und könnte bis zu 15 Mio. Tonnen Eisenerz pro Jahr produzieren – die für australische Maßsstäbe kleine Produktion könnte
bereits Ende kommenden Jahres anlaufen. Zum Vergleich: Rio Tinto baute im vergangenen Jahr mehr als 200 Mio. Tonnen ab, während es bei BHP 115 Mio. Tonnen und bei Fortescue rund 40 Mio. Tonnen
waren.
MMK, wie die meisten Stahlproduzenten, will sich Erzvorräte sichern, auch um sich so gegen die Möglichkeit steigender Preise am offenen Markt abzusichern. Denn rund 70% des weltweit auf dem Seeweg
verschifften Eisenerzes wird von Rio Tinto, BHP und der brasilianischen Vale SA kontrolliert. Der Eisenerzabbau ist ein Geschäft mit hohen Kosten und niedrigen Margen, in de, Hunderte Millionen
Tonnen des Materials gefördert und zu teilweise weit entfernten Häfen geliefert werden müssen, um dann zu den Stahlherstellern verschifft zu werden. Zudem ist australisches Eisenerz in der Regel
weniger hochgradig als Material aus beispielsweise Brasilien und wird angesichts der Nähe zur australischen Westküste häufig nach Asien verkauft.
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