Aktien Frankfurt
Verluste - Griechenland und Moody's verunsichern
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag wegen der weiterhin unsicheren Situation rund um Griechenland nachgegeben. Belastend wirkte zudem die Ankündigung der US-Ratingagentur Moody's, die Kreditwürdigkeit von weit mehr als 100 Geldinstituten auf den Prüfstand zu stellen. Händlerin Anita Paluch von Gekko Global Markets bezeichnete die Aussagen von Moody's als Schlag für die neu gewonnene Zuversicht. Der Dax fiel am Nachmittag um 0,81 Prozent auf 6.703,10 Punkte, nachdem er tags zuvor nur knapp unter seinem Sechsmonatshoch geblieben war. Für den MDax ging es derweil um 1,25 Prozent auf 10.223,64 Punkte nach unten. Der TecDax setzte um 1,47 Prozent auf 769,46 Punkte zurück.
Die Bundesregierung sieht vor einer Entscheidung über weitere Griechenland-Hilfen noch offene Punkte. Neben der Prüfung der kurzfristig zur Verfügung gestellten Informationen aus Griechenland müssten noch weitere Fragen beantwortet werden, war am späten Mittwochabend aus Berliner Regierungskreisen verlautet. Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker hatte zuvor für kommenden Montag eine Entscheidung über das neue Griechenland-Paket von mindestens 130 Milliarden Euro angekündigt. Nach Ansicht des Devisenexperten Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank deutet aber vor allem der schwache Euro auf einen 'Stimmungsumschwung' hin - die Gemeinschaftswährung rutschte zeitweise wieder unter 1,30 US-Dollar. Die grundlegenden Schwächen der Rettungsmaßnahmen rückten wieder in den Vordergrund, so Leuchtmann.
BANKEN LEIDEN BESONDERS UNTER MOODYS-AUSSAGEN
Bankentitel litten besonders unter der Moody's-Ankündigung. Papiere von Branchenprimus Deutsche Bank sanken um 1,37 Prozent, Commerzbank-Anteile gar um 2,18 Prozent. K+S rutschten mit einem Minus von rund 3 Prozent zeitweise ans Dax-Ende. Händer führten die Kursverluste auf Zahlen des US-Wettbewerbers Intrepid Potash zurück, die im vierten Quartal enttäuscht hätten.
Lufthansa-Aktien lagen mit 1,50 Prozent im Minus. Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) will ihren für Donnerstag geplanten Streik am Frankfurter Flughafen auf den Freitag ausdehnen. Aktien der deutschen Autobauer BMW , Daimler und Volkswagen (VW) waren ebenfalls unter den größten Verlierern. Wie der Branchenverband ACEA mitgeteilt hatte, sind in der EU im Januar deutlich weniger Autos verkauft worden als im gleichen Monat des Vorjahres. Analyst Frank Biller von der LBBW sprach in seinem Kommentar von einem durchwachsenen Start.
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Kabel Deutschland gewannen an der MDax-Spitze 3,32 Prozent, nachdem sie am Mittwoch bereits stark gefragt waren. Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber verzeichnete im dritten Geschäftsquartal einen Umsatz- und Gewinnanstieg. Positiv hob ein Händler den Ausblick hervor./ajx/ag
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---