Aktien Frankfurt Ausblick
Freundlich - EZB-Geldspritze im Fokus
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt sollte vor der am Mittwochvormittag anstehenden neuen Geldspritze der Europäischen Zentralbank (EZB) für das Bankengewerbe freundlich eröffnen. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex stand gegen 8.05 Uhr bei 6.914 Punkten und damit 0,40 Prozent über dem Xetra-Schluss vom Vortag. Leicht positiv sei, dass der Dow-Jones-Index an der Wall Street am Dienstag über 13.000 Punkten geschlossen hat. Der Terminkontrakt auf den Dow konnte sich zuletzt etwas erholen und minimal ins Plus drehen. Börsianer rechnen mit Zurückhaltung vor den Details zum EZB-Dreijahrestender. Auf Unternehmensseite steht Hochtief mit endgültigen Zahlen im Blickpunkt. Am Nachmittag könnten US-Konjunkturdaten für Bewegung an den Börsen sorgen.
Mit der erneuten Liquiditätsoffensive sollte die EZB den Märkten am Mittwoch frische Impulse geben. Dabei können sich die Geschäftsbanken des Euroraums zum zweiten Mal für den ungewöhnlich langen Zeitraum von drei Jahren unbegrenzt Mittel bei der EZB leihen - und das zum günstigen Zins von aktuell 1,0 Prozent. Wie bereits beim ersten derartigen Refinanzierungsgeschäft im Dezember dürfte die Nachfrage groß sein - damals wurden fast 500 Milliarden Euro abgerufen. Ökonomen rechnen diesmal mit einer ähnlichen Größenordnung.
HOCHTIEF VORBÖRSLICH DEUTLICH IM MINUS
Unter den Einzelwerten standen Hochtief nach der Zahlenvorlage bereits vorbörslich bei Lang & Schwarz (L&S) mit einem Minus von kapp vier Prozent unter Druck. Der Baukonzern hatte sich bereits Ende Januar recht konkret zur Auftrags- und Gewinnentwicklung geäußert und den Ausblick auf das laufende Jahr trotz eines unerwartet deutlichen Konzernverlusts bestätigt. Die endgültigen Kennziffern hätten die vorläufigen Eckdaten bestätigt, allerdings seien die Unternehmensziele für 2012 und 2013 kräftig zusammengestrichen worden, kommentierte ein Händler. Zudem dürfte die Ankündigung, für 2011 keine Dividende zahlen zu wollen, die Hochtief-Aktie belasten.
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Als leicht positiv für die Aktien von Lufthansa und Fraport werten Händler, dass das Arbeitsgericht Frankfurt wenige Stunden vor einem geplanten Lotsenstreik am Frankfurter Flughafen den Ausstand untersagt hat. Allerdings sei damit die Tarifauseinandersetzung der Vorfeld-Mitarbeiter mit dem Flughafenbetreiber Fraport keineswegs gelöst, hieß es.
FMC DARF WETTBEWERBER UNTER AUFLAGEN ÜBERNEHMEN
Anleger dürften ferner auf die Titel von Fresenius Medical Care (FMC) achten, nachdem das Unternehmen die Erlaubnis zur Übernahme des drittgrößten US-Dialyseanbieters Liberty Dialysis erhalten hat. Allerdings müsse sich FMC dafür von 60 Dialysekliniken im ganzen Land trennen, erklärte die US-Wettbewerbsbehörde FTC am späten Dienstag. FMC hatte den Kauf im August angekündigt und zahlt 1,7 Milliarden Dollar (1,3 Mrd Euro) für den Rivalen, der die Nummer drei bei Dialyse-Leistungen in den Vereinigten Staaten ist. Händler werteten die Auflage der FTC als 'hart', erwarten aber keine extrem negative Kursreaktion.
Gerresheimer dürften von einem Medienbericht profitieren, wonach die Aktie ab dem 19. März im Index Stoxx Europe 600 geführt werden soll. Gesco -Papiere sollten kurzfristig von der angekündigten Kapitalerhöhung belastet werden, auch wenn dieser Schritt einem Börsianer zufolge strategisch sinnvoll ist./edh/rum