AKTIE IM FOKUS
Stada mit Berg- und Talfahrt nach überraschender Zahlenvorlage
FRANKFURT (dpa-AFX) - Überraschend vorgelegte Eckdaten für 2011 haben die Stada-Aktien am Donnerstag auf eine Berg- und Talfahrt geschickt. In einer ersten Reaktion pendelten die Titel des Arzneimittelherstellers zwischen 23,260 und 22,550 Euro und notierten zuletzt 0,20 Prozent höher bei 23,015 Euro. Der MDax stieg etwas stärker um 0,55 Prozent.
Stada will trotz eines deutlichen Gewinnrückgangs im vergangenen Jahr die Dividende stabil halten. Wie der Konzern nach vorläufigen Berechnungen mitteilte, sank der Gewinn 2011 um rund 68 Prozent. Grund seien hohe einmalige Sondereffekte infolge der Wertberichtigungen im Zusammenhang mit der schwierigen Liquiditätssituation im serbischen Großhandel. Die Dividende solle aber unverändert 0,37 Euro je Stammaktie betragen. Ohne Sonderlasten wäre der Gewinn 2011 um zehn Prozent gestiegen. Der Ratiopharm-Konkurrent erwartet im laufenden Jahr trotz uneinheitlicher Marktbedingungen auch wegen Zukäufen eine weitere klare Steigerung des Konzernumsatzes und will auch beim ausgewiesenen Konzerngewinn sowie dem um einmalige Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zulegen.
HÄNDLER LOBEN ZAHLEN - UNEINS ÜBER AUSBLICK
Aktienhändler Markus Huber von ETX Capital lobte die trotz der schwierigen Geschäftsbedingungen etwas übertroffenen Umsatzerwartungen. Der deutliche Gewinnrückgang gehe auf Einmaleffekte durch die bereits bekannten Probleme in Serbien zurück. Der Ausblick fand bei Huber angesichts der weiter schwierigen Geschäftsbedingungen Beifall. Nachdem die Aktie sich aber seit Jahresbeginn schon um knapp 20 Prozent verteuerte habe, schienen die positiven Nachrichten aber schon teilweise eingepreist. Ob Stada 2012 seine Ziele erreiche, hänge davon ab, ob es weitere Einmalbelastungen gebe, Stada bei den Kostensenkungen weiter vorankomme und wie sich die schwer vorhersagbare Konjunktur entwickle. Von einem anderen Händler hieß es, die Zahlen belegten ein operativ erfolgreiches Jahr und die Unternehmensziele klängen positiv. Ein weiterer Börsianer stufte den Ausblick, der den Beitrag von Übernahmen beinhalte, 'vage' ein, fand die Zahlen aber zufriedenstellend.
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Analyst Michael Bissinger von der DZ Bank sieht die Zahlen zwar im Rahmen der Erwartungen, zeigte sich aber enttäuscht vom Ausblick. Die geringe Profitabilität resultiere aus den Einmaleffekten und war erwartet. Die langfristige Zielsetzung sei aber insbesondere mit dem Blick auf die Profitabilität etwas enttäuschend. Zudem vermisse er Kommentare zu möglichen Wertaufholungen in Serbien. Die Geschäftsentwicklung verbessere sich, die Nachrichten seien aber weniger positiv als von ihm erwartet, sagte Bissinger. Er bewertet die Aktie mit 'Buy' und dem Fairen Wert von 28,00 Euro./gl/fat