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    Griechenland - Schuldenschnitt  1248  1 Kommentar Athen setzt zum Schuldenschnitt an - hohe Beteiligungsquote

    ATHEN (dpa-AFX) - Griechenland kann zum dringend benötigten Schuldenschnitt ansetzen. Nach Angaben des Finanzministeriums in Athen hat eine hohe Zahl privater Gläubiger ihre Anleihen freiwillig zum Umtausch eingereicht. Bei den Papieren im Volumen von 177 Milliarden Euro, die nach griechischem Recht ausgegeben worden waren, seien es 85,8 Prozent. Bei den übrigen beträgt die Beteiligungsquote 69 Prozent. Der Schuldenschnitt ist Voraussetzung für das neue Rettungspaket der internationalen Helfer.

    Damit will sich Finanzminister Evangelos Venizelos aber nicht zufriedengeben. Griechenland wolle nun alle Gläubiger mit Anleihen nach griechischem Recht zum Umtausch zwingen. Dazu müssten Umtauschklauseln aktiviert werden, die nach einem im Februar eigens verabschiedeten Gesetz nachträglich möglich sind. Zusammen mit den anderen Anleihen würde die Beteiligung am Schuldenschnitt dann insgesamt bei 95,7 Prozent liegen. Das würde 197 von insgesamt 206 Milliarden Euro Anleihevolumen in der Hand privater Gläubiger abdecken. Zusätzlich soll die Frist für die Beteiligung von Anleihegläubigern nach ausländischem Recht bis zum 23. März verlängert werden.

    Die zuvor mit den Banken getroffene Grundsatzvereinbarung mit den Banken sieht einen Forderungsverzicht von 53,5 Prozent vor. Die Gläubiger erhalten im Tausch neue Anleihen mit langen Laufzeiten und relativ niedrigen Zinsen.

     

    'HISTORISCHER MOMENT'

    Regierungssprecher Pantelis Kapsis sagte am Morgen im Fernsehen: 'Es ist ein historischer Moment. Wir werden damit mehr als 100 Milliarden Schulden los.' Venizelos dankte den Gläubigern, 'die unser ehrgeiziges Reform- und Anpassungsprogramm unterstützt und sich an den Opfern des griechischen Volks bei diesem historischen Unterfangen beteiligt haben'.

    Venizelos will nach früheren Angaben gegen Mittag bei einer Pressekonferenz das Ergebnis des Schuldenschnitts kommentieren. Wie es dann konkret weitergeht, dürfte erst nach den Beratungen mit seinen Kollegen aus den anderen 16 Euroländern bekanntwerden. Die Euro-Finanzminister wollen sich am frühen Nachmittag in einer Telefonkonferenz mit dem griechischen Schuldenschnitt beschäftigen. Dann wollen sie auch das neue, 130 Milliarden Euro schwere Hilfspaket für Athen freigeben. Voraussetzung dafür war ein Erfolg der Schuldenschnitt-Operation.

    Das Land hängt bereits seit 2010 am internationalen Finanztropf und hatte damals Hilfszusagen von 110 Milliarden Euro bekommen. Bald danach zeigte sich aber, dass diese Kredite nicht ausreichen, um Griechenland dauerhaft vor der Pleite zu bewahren./tt/DP/jsl

     

     

     

     



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