ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss
Dax unter 7000 Punkte
FRANKFURT (dpa-AFX) - Konjunkturdaten aus China und Europa haben den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag belastet und den Dax wieder unter die Marke von 7000 Punkten gedrückt. Ein Lichtblick hingegen sei am Nachmittag aus den USA gekommen, sagte Analyst Gregor Kuhn von IG Markets. Dort ging die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stärker als erwartet zurück. Der Dax büßte 1,27 Prozent auf 6981,26 Punkte ein, wodurch laut Kuhn «der übergeordnete Aufwärtstrend vorerst gebrochen» ist. Der MDax verlor 0,54 Prozent auf 10 573,05 Punkte. Der TecDax sank um 0,84 Prozent auf 777,80 Punkte.
Ein ganzer Schwung schwacher Wirtschaftsdaten habe die Aktienmärkte an diesem Tag belastet, sagte Kuhn. «Zu einem fallenden HSBC-Einkaufsmanger-Index für China gesellten sich ebenso schwach ausgefallene Einkaufsmanagerindizes in Frankreich und Deutschland. Dazu kamen gesunkene Einzelhandelsumsätze in Großbritannien. Industriesektor wie Dienstleistungsbranche im Euroraum sehen sich gegenüber Februar mit einer schwächeren Auftrags- und Geschäftslage konfrontiert.» Händlerin Anita Paluch von Gekko Global Markets meinte zudem mit Blick auf Deutschland: Die Industriedaten hierzulande wiesen darauf hin, dass die stärkste Volkswirtschaft Europas nicht so robust sein könnte wie ursprünglich gedacht.
BANKENWERTE SCHWACH
Im Dax notierten vor diesem Hintergrund fast alle Aktien im Minus. Besonders schwach zeigten sich einmal mehr die Finanzwerte Deutsche Bank und Commerzbank. Während die Commerzbank-Titel 3,09 Prozent auf 1,883 Euro einbüßten, verloren die des deutschen Branchenprimus 1,80 Prozent auf 38,005 Euro. Der Bankensektor in Europa litt allgemein zudem unter wieder steigenden Renditen für spanische, aber auch italienische Staatsanleihen. Nach Griechenland gelten diese beiden Länder als die großen Sorgenkinder der Eurozone.
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Kräftige Gewinne verzeichneten dagegen zwei Aktien aus dem Index der mittelgroßen börsennotierten Unternehmen. So gewannen die Titel von Lanxess an der Index-Spitze 8,48 Prozent, nachdem sich der Spezialchemiekonzern nach einer erfreulichen Bilanz für 2011 sehr optimistisch für das erste Quartal zeigte. An zweiter Stelle folgten die Papiere der SGL Group mit plus 7,76 Prozent. Der Kohlenstoffspezialist überzeugte die Investoren vor allem mit seinem Dividendenvorschlag von 0,20 Euro je Aktie.
'KEINE ZEICHEN EINER TRENDWENDE BEI SOLARWORLD'
Im TecDax büßten die Aktien von Solarworld am Index-Ende nach endgültigen Jahreszahlen etwas mehr als 5 Prozent ein. Der gemeldete Verlust des Photovoltaik-Unternehmens im abgelaufenen Jahr sei «deutlich höher ausgefallen als befürchtet», kommentierte Analyst Manfred Jaisfeld von der National Bank in Essen und sieht auch für das laufende Jahr keine Anzeichen einer nachhaltigen Trendwende. Die Papiere von Drillisch schossen dagegen um etwas mehr als 5 Prozent nach oben, nachdem der Mobilfunkanbieter und die Deutsche Telekom einen Rechtsstreit beigelegt haben.
Die Börsen in ganz Europa und auch den USA litten unter schwachen Konjunkturdaten. So schloss der EuroStoxx 50 mit einem Abschlag von 1,46 Prozent auf 2530,22 Punkten und auch die Leitindizes in Paris und London gaben nach. In den USA verlor der wichtigste Standardwerte-Index Dow Jones Industrial zudem europäischen Börsenschluss 0,5 Prozent.
Am deutschen Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere deutlich auf 1,60 (Mittwoch: 1,72) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,88 Prozent auf 130,87 Punkte. Der Bund Future legte um 0,51 Prozent zu auf 137,02 Punkte. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3167 (1,3225) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7595 (0,7561) Euro./ck/wiz
--- Von Claudia Kahlmeier, dpa-AFX ---