Siemens bekommt Auftrag für Athener U-Bahn
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Siemens hat wenige Tage nach dem Schlussstrich unter die Schmiergeldaffäre in Griechenland wieder einen ersten Auftrag aus Athen erhalten. Der Konzern wird für die Erweiterung der U-Bahn in der griechischen Hauptstadt Signal- und Steuertechnik liefern. Die neue Linie soll den Westen Athens mit der Hafenstadt Piräus verbinden. Der Auftrag hat ein Volumen von 41 Millionen Euro, wie Siemens am Mittwoch mitteilte. Das Projekt wird zu 70 Prozent von der EU bezahlt.
Das griechische Parlament hatte am Donnerstag vor Ostern einem Vergleich mit Siemens zugestimmt. Danach verzichtet das Unternehmen auf die Bezahlung offener Rechnungen von 80 Millionen Euro, unterstützt griechische Bildungs- und Anti-Korruptionsprogramme mit 90 Millionen und investiert 100 Millionen Euro in seine griechischen Konzerntöchter. Dafür verhängt Griechenland kein Bußgeld gegen Siemens.
Siemens soll in der Vergangenheit Politiker und Beamte in Griechenland bestochen haben, um Aufträge von Staatsfirmen zu bekommen - darunter zur Digitalisierung des griechischen Telefonnetzes in den 1990er Jahren und für das Überwachungssystem für die Olympischen Spiele 2004./tt/rol/DP/fn