€uro fondsxpress

Krisenangst flammt auf

Die Angst ist zurück. Die Staatsschuldenkrise in der Eurozone lodert wieder. Diesmal betrifft es Spanien. So stiegen die Renditen 10-jähriger spanischer Staatsanleihen in dieser Woche über die Marke von sechs Prozent. Das gilt als kritisch. Weil Griechenland, Irland und Portugal nicht weit von dieser Marke Finanzhilfen erhielten, wächst die Befürchtung, dass auch Spanien den Rettungsschirm in Anspruch nehmen muss.

Das führt auch wieder zu einer Flucht in Qualität. Die Rendite der zehnjährigen Bundes-papiere fiel heute auf ein neues Rekordtief von 1,597 Prozent. Damit sind die realen Renditen bei deutschen Bundesanleihen deutlich negativ. Damit manifestiert sich die  Enteignung der Sparbuchbesitzer. Umdenken ist also angesagt. Denn bei einem angenommenen negativen Realzins von 2,5 Prozent – was im ersten Augenblick recht wenig klingt – reduziert sich die Kaufkraft in 30 Jahren um über 50 Prozent. Aus 100 Euro werden so 47 Euro. Daher sollte man möglichst wenig Cash halten und stattdessen lieber in Sachwerte investieren.

Also Aktien, Edelmetalle, Industrie- und Agrarrohstoffe, fossile Brennstoffe oder auch Immobilien. Aber am besten nicht wie es derzeit viele tun, gleich ziellos Mietwohnungen kaufen. Wer sich etwa die Preise in gefragten Städten wie München oder Hamburg anschaut, sollte angesichts von Preisen, die oft das 30-Fache der Jahresmiete betragen,  nachdenken und nicht in einen Kaufrausch verfallen. (Das bedeutet ein KGV von 30 – also im Grunde maßlos überteuert.) Dagegen kann man Immobilienaktien mit einstelligen KGVs kaufen. 

Ein sonniges Wochenende wünscht Jörn Kränicke, Chefredakteur