Investitionsstandort Türkei

Türkei als Mitglied der Next Eleven: Vom Entwicklungsland zum Wachstumsmarkt

Schon bei einer Überprüfung der Ergebnisse der Next-11 im Jahr 2006 zählte die Türkei zu den Ländern, deren Wachstumsbedingungen sich am deutlichsten verbesserten. Entsprechend stieg sie im Ranking von Platz 11 in 2005 auf Platz 8 in 2006 und Platz 5 in 2007. In den vergangenen Jahren setzte sich die erfolgreiche Weiterentwicklung der Türkei fort, sodass laut einem Strategiepapier von Jim O’Neill vielfach gefordert werde, sie als einen Teil der BRIC-Staaten zu betrachten. Obwohl Indien inzwischen von vielen N-11-Ländern überholt wurde, soll der konzeptionelle Ansatz der BRIC jedoch erhalten bleiben und nicht um zusätzliche Staaten erweitert werden. Goldmann Sachs zählt das Land am Bosporus stattdessen zu den sogenannten Wachstumsmärkten. Dies soll der Tatsache Rechnung tragen, dass Staaten wie die Türkei inzwischen jeweils mehr als 1 % des weltweiten Bruttosozialproduktes generieren und gemessen an ihrer Volkswirtschaft nicht mehr in die klassische Definition von Entwicklungsländern passen.

Für die Identifikation der N-11 wurden die Growth Environment Scores (GES) zugrunde gelegt. Diese analysieren 13 Wachstumsfaktoren in fünf Kategorien. Zu den wesentlichen Aspekten zählen makroökonomische Aspekte wie Inflationsrate, Haushaltsdefizit und die Offenheit der Volkswirtschaft. Hinzu kommen technologischen Faktoren wie die Internetnutzung und PC-Verbreitung. Darüber hinaus finden auch die Lebenserwartung der Bevölkerung sowie die politische Stabilität, die Rechtsstaatlichkeit und das Ausmaß der Korruption Berücksichtigung. Insgesamt ergibt sich ein ganzer Kanon an Strukturen, die für das volkswirtschaftliche Wachstum relevant sind.