Wall Street zum Wochenausklang mit deutlichen Gewinnen

Trotz schwacher Konjunkturdaten präsentierten sich die Aktien an der New Yorker Wall Street zum Wochenausklang fester und konnten an die Gewinne des Vortages anknüpfen. Für Kauflaune sorgte die Hoffnung, die Notenbanken könnten eine konzertierte Aktion starten, sollten die Wahlen in Griechenland an diesem Wochenende für Unruhe an den Finanzmärkten sorgen. Der Dow Jones gewann 0,91 Prozent auf 12.767,17 Punkte. Der Nasdaq Composite verbesserte sich um 1,29 Prozent auf 2.872,80 Zähler, während der S&P 500 einen Aufschlag von 1,03 Prozent auf 1.342,84 Punkte verbuchte.

Die Federal Reserve Bank of New York ermittelte für Juni 2012 eine unerwartet deutliche Verschlechterung bei der allgemeinen Geschäftstätigkeit im Verarbeitenden Gewerbe des Distrikts New York. So verringerte sich der Empire State Manufacturing Index auf 2,3 Punkte, während Volkswirte mit einem Wert von 13,5 Zählern gerechnet hatten. Für den Vormonat war ein Wert von 17,1 Punkten ermittelt worden.

Unter den Erwartungen lag auch das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan. Demnach hat sich die Stimmung der US-Verbraucher im Juni 2012 gegenüber dem Vormonat verschlechtert. Laut einer Untersuchung der Universität Michigan sank der Gesamtindex auf 74,1 Punkte, nachdem im Vormonat noch ein Stand von 79,3 Punkten ermittelt worden war. Volkswirte hatten einen Wert von 77,0 Punkten erwartet.

Darüber hinaus hat die US-Industrieproduktion im Mai 2012 abgenommen, wie die U.S. Federal Reserve Bank mitteilte. So lag der Produktionsausstoß der Fabriken, Bergwerke und Energieversorger um 0,1 Prozent unter dem Vormonatsniveau, wogegen er im April um revidiert 1,0 (vorläufig: 1,1) Prozent geklettert war. Volkswirte hatten ein Plus von 0,1 Prozent prognostiziert. Zudem sank die Kapazitätsauslastung der US-Industrie auf 79,0 Prozent, während die Prognose auf 79,1 Prozent gelautet hatte. Im Vormonat hatte die Auslastung bei 79,2 Prozent gestanden. In Kürze wird noch die Verbraucherstimmung der Uni Michigan veröffentlicht.

Der Software-Konzern Microsoft (ISIN US5949181045/ WKN 870747) verstärkt sich Presseangaben zufolge durch eine Akquisition. Laut einem gestrigen Zeitungsberichtet hat die Yammer Inc., ein Anbieter von Business Software, demnach einer Übernahme durch den weltgrößten Software-Konzern für mehr als 1 Mrd. US-Dollar zugestimmt. Yammer wurde 2008 gegründet und stellt Social Networking-Services für Unternehmen zur Verfügung. Yammer zähle mehr als 80 Prozent der Fortune 500-Unternehmen zu seinen Kunden und werde von dem PayPal-Mitgründer Peter Thiel unterstützt. Aktien von Microsoft rückten um 2,3 Prozent vor und waren damit einer der größten Gewinner im Dow Jones.

Der kanadische Pharmakonzern Valeant Pharmaceuticals (ISIN CA91911K1021/ WKN A1C6JH) meldete, dass er OraPharma, einen Spezialisten für Mundgesundheit, übernehmen wird. Wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, erwirbt Valeant die OraPharma-Anteile von Water von Street Healthcare Partners, einer Private Equity-Gesellschaft mit Fokus auf die Healthcare-Industrie. Der Kaufpreis beläuft sich auf rund 312 Mio. US-Dollar plus mögliche Meilenstein-Zahlungen von bis zu 114 Mio. US-Dollar. OraPharma erwirtschaftet einen Jahresumsatz von rund 95 Mio. US-Dollar, wobei das Geschäft Wachstumsraten im hohen einstelligen Prozentbereich aufweist. Die Transaktion, die im Juni abgeschlossen werden soll, wird voraussichtlich zum Konzernergebnis 2012 beitragen, hieß es. Die Titel von Valeant Pharmaceuticals gaben 2,2 Prozent ab.

Papiere von Lattice Semiconductor (ISIN US5184151042/ WKN 878255) schlossen 2,3 Prozent leichter. Bereits gestern hat der Halbleiterkonzern seine Umsatzprognose für das zweite Quartal nach unten revidiert. Demnach erwartet der Technologiekonzern für das zweite Quartal einen Umsatz, der um bis zu 3 Prozent unter dem Wert des ersten Quartals 2012 liegen wird. Zuletzt hatte Lattice Semiconductor einen sequenziellen Umsatzanstieg von 0 bis 4 Prozent in Aussicht gestellt. Auch die Margenentwicklung werde nach Einschätzung des Technologiekonzerns im zweiten Quartal schwächer als erwartet ausfallen. So wird bei der Bruttomarge ein Wert im Bereich von 51 Prozent erwartet, nachdem man hier zuletzt einen Wert von 55 Prozent in Aussicht gestellt hatte. Lattice Semiconductor machte vor allem die schwache Absatzentwicklung in Europa für die Entwicklung im zweiten Quartal verantwortlich. Analysten gehen für das laufende Quartal von einem Verlust von 5 Cents je Aktie sowie einem Umsatz von 73,5 Mio. US-Dollar aus.

Schließlich hat der Nahrungsmittelhersteller Mead Johnson Nutrition (ISIN US5828391061/ WKN A0RFXZ) heute einen Wechsel an der Führungsspitze des Konzerns angekündigt. Demnach wurde das Board of Directors darüber informiert, das President und CEO Steve Golsby nach der Hauptversammlung 2013 aus dem Konzern ausscheiden und in den Ruhestand treten wird. Die Nachfolge von Golsby als President und CEO wird Kasper Jakobsen antreten, der zurzeit als Executive Vice President und COO des Konzerns fungiert. Mead Johnson büßten 0,4 Prozent ein.