APM Gold
Neuer Schwung bei Gold und Goldaktien
Im vergangenen Monat entwickelten sich die meisten Märkte freundlich, zumindest nominal. Die Kursbewegungen lassen sich im Allgemeinmarkt nicht mit den Fundamentaldaten erklären, da die Negativschlagzeilen aus der ganzen Welt zunehmen. Insbesondere Daten über die industrielle Produktion weisen in Europa, China und USA auf erhebliche Probleme in der Wirtschaft hin. Wie in der dystopischen Zukunft Orwell’s werden die Negativschlagzeilen transformiert, „bad is good, worse is better“. Je schlechter die Wirtschaftsentwicklung, desto eher die Chancen auf weitere Anleihekäufe durch die Zentralbanken (Geld drucken), desto eher werden die Kurse nominell ansteigen.
Weiterhin fehlt es aber an konkreten Maßnahmen, die Zentralbanken in den USA und Europa sind eher darauf bedacht, die Wahrnehmung der Märkte durch Worte zu steuern. Diese Worte deuten aber auf ein neues Kapitel der bisherigen Politik hin – die bisher punktuell vorgenommene Monetisierung von Anleihen soll dauerhaft und unlimitiert institutionalisiert werden. In den USA über eine fixe monatliche Quote ohne zeitliches Limit, in Europa durch die Einführung maximaler Zinsniveaus. Eine treffende Beschreibung dieser Vorhaben wäre „monetärer Wahnsinn“. Wohlstand lässt sich nicht durch die Druckerpresse erzeugen, auch dieses monetäre Experiment wird an den Gesetzen der Ökonomie scheitern.
Die Vorhaben sind für den Goldsektor insofern relevant, da die meisten Analystenschätzungen von fallenden Goldkursen ab 2014 / 2015 ausgehen und die Bewertungsmodelle der Goldminenaktien entsprechend konservativ aufgesetzt sind. Das kanadische Haus
BMO Capital Markets geht beispielsweise in ihren Modellen von langfristigen Kursen um die 1.300 USD pro Unze aus. Ferner ist die schwache Kursentwicklung der Goldminenaktien der letzten Monate nur mit der Erwartung fallender Goldpreise bereits in den Jahren 2012 / 2013 zu erklären. Sollten sich diese Erwartungen nicht erfüllen, dann müsste der Markt die aktuelle Bewertung der Goldminenaktien grundlegend überdenken.
Der Goldsektor hat im Monat August auf diese Entwicklungen sehr positiv reagiert, unterstützt durch die bestehenden Extremwerte bei Markttechnik, Sentiment, Fundamentaldaten und Saisonalität. Auch die Markttechnik hat sich aufgehellt: Diverse technische „Ausbrüche“, Trendwechsel, Volumen- und Liquiditätsindikatoren deuten weiter auf eine Bodenbildung in diesen Kursregionen hin.