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    Neues vom Rohstoffexperte  7943 Interview mit Donald Bubar, CEO von Avalon Rare Metals zum Ausblick Seltene Erden 2013

    Interview mit Donald Bubar, Präsident und CEO, von Avalon Rare Metals zum Ausblick Seltene Erden 2013

    1. Dieses Jahr hat sich der Markt für Seltene Erden bislang seit- und abwärts bewegt. Aktuell ist ein wenig Erholung und Optimismus zu spüren. Wie steht Avalon im Jahr 2012 bislang dar und meinen Sie, dass sich der Aufwärtstrend fortsetzen wird?

    Für unsere Anleger war es ein hartes erstes halbes Jahr, da unser Aktienpreis gemeinsam mit dem der meisten anderen Unternehmen im Bereich Seltene Erden deutlich gefallen ist, bevor er sich begonnen hat im September zu erholen. Das alles traf zusammen mit dem Ende der Sommerferien, ein wenig grundsätzlichem Marktoptimismus und der Angst, dass eine Auseinandersetzung zwischen China und Japan über die Diaoyu Inseln den Nachschub Seltener Erden aus China beeinflussen könnte. Die Märkte für Seltene Erden werden durch viele äußere Faktoren beeinflusst unabhängig von meilensteinträchtigen Projektentwicklungen. Daher ist es schwierig die Ursachen für die nächste Entwicklung des Aktienpreises vorherzusagen. Avalon ist gut aufgestellt im Vergleich zu seinen Mitstreitern. Das liegt zum einen an der weit vorangeschrittenen Entwicklung unseres Nechalacho-Projektes und zum anderen an der Tatsache, dass im Gebiet Nechalacho das Verhältnis von knapperen und wertvolleren Seltenen Erden höher ist als bei den meisten Projekten unserer Konkurrenten.


    2. Grundsätzlich haben die Marktteilnehmer im Bereich Seltene Erden enttäuscht. Nicht so Avalon; konnte Avalon seine angesetzten Zeitpläne einhalten?

    Der schaumige Markt, den wir im Jahr 2010 erlebt haben, hat eine Menge neuer Teilnehmer angezogen. Der ganze Hype und die viele Werbung hat bei den Anlegern die Erwartungen bezüglich unrealistischer Ertragslevel gesteigert, so dass eine Enttäuschung unausweichlich war. Avalon als eines der ersten Unternehmen, dass sich in diesem Bereich nach vorn bewegte, war einer der ersten Erschließer, der die Herausforderung einer genauen Vorhersage für Zeitpläne erkannte, um zur Produktion zu gelangen in einem aufsteigenden Industriezweig wie den Seltenen Erden. Die anderen kommen zweifelsfrei auch zu diesem Schluss bzw. werden es sehr bald.

    3. Würden Sie der Aussage zustimmen, dass die vielen Verspätungen allen Aktienbeständen in diesem Bereich geschadet haben?

    Verspätungen werden von den Finanzmärkten niemals gut aufgenommen. Aber in diesem Fall waren die Erwartungen der Anleger wahrscheinlich unrealistisch, da man zum Beispiel die Entwicklungen eines Seltene Erden-Projekts nicht mit einem Goldprojekt vergleichen kann unter den Gesichtspunkten Beständigkeit und Produktionsvorhersagen. Es gibt einfach nicht genug Erfahrungen in der Entwicklung Seltener Erden außerhalb Chinas, aus denen man Vorhersagen ableiten kann. Der Markt beginnt gerade das Geschäft zu verstehen und daher sollten die Anleger geduldig bleiben.

    4. China hat 2012 keine Rolle gespielt. Die Ausfuhrzahlen sind ungefähr gleich geblieben. Wird in 2013 China in der Lage sein, die gleichen Erträge Seltener Erden zu erbringen?

    Chinas Exportquote blieb in 2012 unverändert. Aber das Bild der aktuellen Exporte ist schwieriger zu bestimmen. Bezug nehmend auf Mining.com „fielen Japans Importe Seltener Erden von China um 50 % auf 3.007 Tonnen in der ersten Hälfte von 2012“. Es ist anzunehmen, dass die Exporte von China tatsächlich in 2012 fallen im Gegensatz zu 2011 (Dudley Kingsnorth glaubt, dass die chinesischen Exporte um 3 % fallen werden in 2012 im Gegensatz zu 2011). Einen sehr wichtigen Einflussfaktor stellen die illegalen Exporte dar. China hat hart daran gearbeitet, die Produktion mit weniger Unternehmen zusammenzuführen und hat versucht illegale Exporte zu begrenzen. Die „offiziellen“ Exporte könnten etwas geringer ausfallen als 2012, aber die tatsächliche Versorgung aus China heraus könnte sich stärker reduzieren, falls illegale Exporte abnehmen.

    5. Es gibt mittlerweile eine Produktion außerhalb Chinas. Hat dieser Umstand die Märkte beeinflusst?

    Es gibt immer noch sehr wenig Seltene Erden-Produktionen außerhalb Chinas. Es gab ein paar Produktionsstätten für einige Jahre in Estonia, Indien und kürzlich in den Vereinigten Staaten, die 3-5 % der Weltproduktion ausmachen. Zusätzlich und weitaus wichtiger wird die Produktion zum Jahresende hin durch Lynas erwartet. Hauptsächlich werden dabei außerhalb Chinas leichte Seltene Erden produziert und daher sollte dies den Markt für leichte Seltene Erden beeinflussen. Es wird sehr wenig maßgeblichen Abbau von schweren Seltenen Erden am Markt erwartet bis Avalons Nechalacho-Projekt Ende 2016 an den Start gehen wird. Deshalb erwarten wir, dass die Preise für schwere Seltene Erden ihre Stärke beibehalten werden.

    6. Es gibt Gerüchte über den Aufbau strategischer Reserven. Passiert das wirklich? Wo befindet sich diese Halden?

    Es ist schwer, dass mit Sicherheit zu wissen. Aber es gibt Berichte, die besagen, dass China damit begonnen hat Seltene Erden zu lagern, besonders schwere Seltene Erden. Da die Preise von 2010 bis 2011 sehr hoch waren, wäre es kein guter Zeitpunkt, um zu lagern. Da die Preise gefallen sind, wäre es jetzt ein günstigerer Zeitpunkt mit der Lagerung zu beginnen für Länder, die sehr auf Seltene Erden angewiesen sind, z.B. Japan. Es gibt keine öffentlich zugänglichen Informationen über diese Lagerung. Daher ist es schwierig zu wissen, was gerade tatsächlich geschieht. Aber es ist wahrscheinlich, dass Endverbraucher in Japan und anderswo die Lagerung als Defensivstrategie beibehalten.

    7. Die Preise für Seltene Erden sind wesentlich gefallen. Wird sich dieser Trend fortsetzen? Und gilt er auch für die anderen 17 Elemente oder gibt es bedeutende Unterschiede?

    Die Preise stiegen in 2010 in einem unglaublichen Maß und sind dann stark gefallen. Es ist wichtig im Hinterkopf zu behalten, dass die Preise immer noch sehr hoch liegen im Vergleich zu früher. Nach Ansicht von Avalon bleiben die Preise für alle Seltenen Erden über den früheren Niveaus. Jedoch werden die Preise für schwere Seltene Erden verhältnismäßig höher sein, als für leichte Seltene Erden, denn der neue und wesentliche Nachschub (Lynas, Molycorp) entsteht nur durch leichte Seltene Erden-Projekte.

    8. Was werden für Avalon Meilensteine in 2013 sein?

    Die beiden bedeutenden Meilensteine für Avalon in der ersten Hälfte von 2013 sind der Erhalt von Betriebsgenehmigungen für unser Nechalacho-Projekt sowie die Fertigstellung unserer Machbarkeitsstudie. Die Sicherstellung der über eine Milliarde Dollar hohen Projektfinanzierungen, die nötig sind, um mit dem Bau zu beginnen, wird natürlich der große Meilenstein für den Rest des Jahres.

    9. Wir haben immer verkündet, dass nur eine Handvoll Unternehmen gute Marktanteile bekommen werden. Welche Unternehmen werden das neben Avalon zuerst sein?

    Sie haben Recht; es gibt ein „Rennen“, um in den Seltenen Erden-Markt zu gelangen. Nach Ansicht von Avalon wird kurzfristig kein Platz mehr sein für andere größere leichte Seltene Erden-Projekte, nachdem Lynas und Molycorp eingestiegen sein werden. Aber der Markt wird es nötig haben, dass zwei bis drei entscheidende schwere Seltene Erden-Projekte an den Start gehen. Zu dieser Zeit glaube ich, dass es zu früh ist, um zu bestimmen, wer Avalon bei der Entstehung einer Produktion eines besonderen zweiten oder dritten schweren Seltenen Erden-Projektes folgen wird.

    Vielen Dank für das Interview

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    Christoph Brüning
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    Christoph Brüning leitete als DVFA-zertifizierter Finanzanalyst bis 1999 das Finanzresearchunternehmen Value Research Gmbh. 1999 gründete er die Value Relations GmbH und verlagert seine Expertise von Biotechnologie auf Mining und Exploration. 2011 erschien sein Buch zum Thema Seltene Erden „Selten Erden der wichtigste Rohstoff des 21.Jahrhunderts“ im Börsenbuchverlag.
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    Verfasst von Christoph Brüning
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