Healthcare

Investmenttrend Biotechnologie - Positive Aussichten für das innovative Healthcare-Segment

Biotechnologie aktuell
„Bereits heute sind mehr als die Hälfte der zehn umsatzstärksten Medikamente biotechnologischen Ursprungs“, so Thomas Hartauer, Vorstand der Lacuna AG, die seit 1999 mit einem Biotech-Fonds auf dem Markt ist. Für die Zukunft gehen Marktexperten davon aus, dass der Anteil von Biotech-Wirkstoffen noch weiter steigen wird.

Den Erfolgsweg von Biotech belegen auch die stetig steigenden Umsätze. Lagen diese im Jahr 2000 noch bei 16 Mrd. USD, vervielfachten sie sich bis 2011 bereits auf 110 Mrd. USD. Auch die im Nasdaq Biotechnology gelisteten Biotech-Firmen verzeichneten einen enormen Umsatzzuwachs von 10 Mrd. USD im Jahr 2000 auf rund 80 Mrd. USD in 2011. Zusätzlich sei laut Lacuna-Fondsmanager Adamant Biomedical Investments davon auszugehen, dass sich das vormals recht volatile Unternehmenswachstum in den kommenden Jahren auf stabile 10 % p.a. einpendeln werde. „Für Investoren hält der Sektor daher aussichtsreiche Investmentchancen bereit“, erläutert Lacuna-Vorstand Hartauer.

Biotechnologie und klassische Pharma: Kooperation mit Zukunftspotenzial
Wesentlicher Treiber der Biotech-Branche sind auslaufende Patente im Bereich Big Pharma. Denn Pharma kämpft dadurch mit Verlusten in Milliardenhöhe und sieht sich außerdem mit dem Problem konfrontiert, die leeren Medikamenten-Pipelines wieder zu füllen. Zwar rechnet IMS Health für 2012 mit dem Erreichen des Patentablauf-Peaks, infolgedessen Medikamente mit einem Umsatzvolumen von gut 50 Mrd. USD ihren Patentschutz verlieren. Doch auch 2013 werden IMS Health zufolge Patente mit einer Summe von 20 Mrd. USD frei. Für 2020 prognostiziert das Unternehmen ein Volumen für ablaufende Patente in Höhe von 9 Mrd. USD. Obwohl sich die Patentabläufe langfristig reduzieren, kann Pharma diese Problematik nicht aussitzen, sondern muss bereits heute handeln, um auf dem Markt zu bestehen. Die Lösung für Big Pharma: die Zusammenarbeit mit Biotech-Unternehmen. Dementsprechend zogen die M&A-Aktivitäten (Merger & Acquisitions/Fusionen & Übernahmen) wieder an. So lag die Anzahl der Deals 2007 bei gerade einmal fünf, bis 2011 stiegen sie laut J.P. Morgan bereits auf elf. Vor diesem Hintergrund liegen auch die Übernahmeprämien mit 30 % bis knapp unter 100 % weiterhin sehr hoch. Neben dem Vorteil für Pharma, sich durch die Zusammenarbeit wieder eine langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, profitiert auch Biotech von den zunehmenden M&A-Deals. Denn Unternehmen aus diesem Sektor können so auf die in der Regel gut ausgebauten Vertriebsstrukturen von Big Pharma zurückgreifen.

Demografische Entwicklung stärkt Biotech-Sektor langfristig
Neben den ökonomischen Faktoren hat auch die gesellschaftliche Entwicklung, vor allem die voranschreitende Überalterung, einen entscheidenden Einfluss auf die Biotechnologie-Branche. Allein bis 2050 verdreifacht sich die Zahl über 60-Jähriger von heute 760 Mio. auf 2 Mrd. nahezu. Damit einher geht eine stetige Zunahme altersbedingter Erkrankungen, wie z.B. Demenz oder auch Herz-Kreislauf-Beschwerden. Diese Entwicklung bringt sowohl auf der Personal- als auch auf der Kostenseite massive Herausforderungen mit sich, schließlich will die zunehmende Patientenzahl mit Medikamenten versorgt, behandelt und gepflegt werden. Hier bietet Biotech Lösungen: Medikamente bzw. Therapien setzen bei der Ursache an und sind z.T. bereits personalisiert, sodass langfristig Behandlungskosten eingespart werden können.

*Stand 30.10.2012