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    Go East  487  0 Kommentare Osteuropa macht die Schulaufgaben, Westeuropa und die USA nicht (immer)!

    Die Börsen aus Osteuropa werden von den Anlegern und Medien immer noch sehr stiefmütterlich behandelt. Damit verpassen aber auch viele Anleger die Chancen an den Ostbörsen. Die meisten osteuropäischen Länder haben eine geringere Staatsverschuldungsquote und sogar geringere Haushaltsbilanzdefizite wie Länder in Westeuropa; zudem wachsen die meisten osteuropäischen Länder mehr. Freilich leiden de Ostbörsen auch oft mehr unter Kapitalabzug, weil sie vom ausländischen Kapital abhängig sind und keine Eigendynamik besitzen.

    Die meisten osteuropäischen Länder haben ein höheres Wachstum als westeuropäische Länder. Und dennoch werden sie von den westlichen Anlegern gemieden. Sicherlich ist die Korruption und damit das Fehlen marktwirtschaftlicher Ordnungsprinzipien ist osteuropäischen Ländern weiterhin ein Problem, das von der EU auch schärfer sanktioniert werden sollte. Aber auch hier gibt es in Osteuropa Unterschiede.

    Zur Vorzeigeregion für ganz Europa hat sich unter schwierigen Bedingungen das Baltikum entwickelt. Die Regierungen verabreichten nach dem Lehman-Schock, anders als in Griechenland & Co, ein radikales Sparprogramm. So wurden die Gehälter von Rentnern und Staatsbediensteten gekürzt und der Haushalt saniert. Hernach gab es aber auch Wachstumsimpulse, was den meisten südeuropäischen Ländern fehlte. Dabei stieg auch die Binnennachfrage durch einen erhöhten Konsum. Die südeuropäische Länder  - und dazu zähle  ich nicht nur Griechenland, sondern auch Spanien, Italien und Frankreich – sollten also noch einmal auf die Schulbank gehen und schauen, was sie von einigen osteuropäischen Ländern in der Not lernen können. Strikte Haushaltsdisziplin wahren und dennoch Wachstumsimpulse geben, aber auch  Reformen zulassen sind jetzt weltweit das Gebot der Stunde.

    Stattdessen haben wir aber – fast ohne es zu merken – moderne Planwirtschaften unter der (unsichtbaren?) Führung der Notenbanken, die das System am Leben halten. Es gibt aber nach wie vor viele Fehler im System. Einer der wichtigsten Systemfehler ist, dass Bürokraten (=Notenbanker) und Politiker falsche Anreiz-Systeme schaffen und selbst dabei keinem Sanktionsmechanismus unterliegen. So gibt es keine vernünftige und rechtzeitige Feedback-Prozesse, sondern an deren Stelle unentdeckte bzw. nicht rechtzeitig  bemerkte Fehlentwicklungen, unten den später viele leiden werden.  Einer der wichtigsten Eigenschaften der Marktwirtschaft sollte es sein, dass Risiken eingegangen werden und diese Risiken auch eigenverantwortlich und  nicht stellvertretend für ein Unternehmen/Bank oder  für eine Notenbank oder als politischer Vertreter für ein ganzes Land,    eingegangen werden. Wenn jemand etwas gut macht, sollte er (vom Markt)  belohnt werden, wenn er aber etwas schlecht macht, bestraft werden. Genau diese Sanktionsmechanismen fehlen, übrigens auch seit Anbeginn in der EU und EWU. Man wollte alles in Watte packen, obwohl es oft einen harten Boden gibt. Das kann nicht gut gehen in schlechten Zeiten.
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    Verfasst von 2EMFIS
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