Spekulation um Agrarrohstoffe
Deutsche Bank und Allianz warnten vor Nahrungsmittelspekulationen
Im Januar dieses Jahres verkündeten die Deutsche Bank und die Allianz an den
umstrittenen Spekulationsgeschäften mit Nahrungsmitteln festzuhalten. Doch entgegen der offiziellen Linie gibt es in beiden Finanzkonzernen anscheinend sehr wohl Vorbehalte gegen diese Form der
Rohstoffspekulation, berichtet das Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“.
Offiziell wird betont, es existierten kaum stichhaltige Belege für einen Zusammenhang dieser Geschäfte mit dem Hunger in der Welt, so der Co-Chef der Bank Jürgen Fitschen. Allianz-Vorstand Jay
Ralph behauptete, dass die Agrarinvestitionen seiner Firma sogar nützlich seien und nicht zum Hunger beitrügen.
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In einem vertraulichen Papier des Versicherungsriesen, angefertigt von der eigenen Rechercheabteilung, klang das im Juni 2012 jedoch anders: Es sei „nicht ganz von der Hand zu weisen, dass die
Spekulation übermäßige Preisentwicklungen zumindest fördert, und zwar in beide Richtungen“, zitiert der „Spiegel“ aus einem Bericht unter Berufung auf die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch.
In einem anderen Allianz-Papier heißt es weiter: „Die Preisausschläge an den Agrarmärkten wurden durch spekulative Faktoren nicht ausgelöst, aber verstärkt, zumal es sich um relativ enge Märkte
handelt.“ Ähnliche Einschätzungen fand Foodwatch bei Durchsicht verschiedener Studien der Deutsche Bank Research: „Auch die Spekulation hat zu Preiserhöhungen beigetragen“, steht etwa in einem
Bericht von 2009. Ein Jahr später: „Solche Spekulationen können für Landwirte und Verbraucher gravierende Folgen haben und sind im Prinzip nicht akzeptabel.“
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