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     1485  0 Kommentare Wann endet die Unsicherheit?

    Heute zeigt sich der DAX schon freundlicher und sogar der Euro steigt wieder leicht an. Doch von einer Wende kann nach dem gestrigen Einbruch noch keine Rede sein. Die Märkte bleiben nervös. Aber Sie sehen, die Panik gestern war übertrieben. Trotzdem bleibt, wie schon in den vergangenen Wochen, viel Unsicherheit im Markt. Diese kann man sehr deutlich in den Charts erkennen. Ein besonders schönes Beispiel dafür ist der Dow Jones (Stunden-Chart), der immer noch knapp unter seinem Allzeithoch bei 14.198,10 Punkten notiert:

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    Deutlich können Sie die seit Ende Januar bestehende Seitwärtsbewegung erkennen. Doch eigentlich handelt es sich um ein nach rechts offenes Dreieck. Diese Formation wird in der Charttechnik: „Broadening-Formation (Verbreiterungsformation)“ genannt.

    Keine Aussagekraft

    Diese Formation ist die typische Folge einer Verunsicherung an den Märkten. Es werden sowohl neue Hochs ausgebildet, die sich nicht durchsetzen können, als auch neue Tiefs – dadurch entsteht eine immer größere Volatilität, so dass es zu dieser sich verbreiternden Formation kommt.

    Sie gehört zu den wenigen Formationen, aus denen sich nahezu nichts für den weiteren Verlauf ableiten lässt. Insgesamt gibt es ein leicht höheres Abwärtsrisiko, da Unsicherheit grundsätzlich nicht gut für die Märkte ist. Aber die Wahrscheinlichkeit hierfür reicht nicht aus, um sie zu traden.

    Ein Anleger, der sich mit so einer Formation konfrontiert sieht, sollte also abwarten, ob sich die Verunsicherung legt, und dann entsprechend handeln.

    Der kleine Hinweis

    Ein Punkt, der aber auch nicht überbewertet werden darf, ist, in welche Richtung der Kurs aus dieser sich verbreiternden Formation ausbricht. Gerade wenn die Begrenzungslinie der Formation auf der Unterseite nach unten gebrochen wird, muss man dies als ersten bearishen Hinweis ansehen, der zumindest eine Konsolidierung einleitet..

    Unsicherheit am Ende eines Trends

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    In seltenen Fällen - und unter bestimmten Bedingungen - kann eine Broadening Formation auch zu einer großen Top-Formation werden. Das macht Sinn. Wenn ein großer Trend endet, ist es nicht unwahrscheinlich, dass zunächst eine längere Phase der Unsicherheit eintritt, bevor die Kurse einbrechen. Umgekehrt ist das auch der Grund, warum diese sich verbreiternden Formationen nahezu nie als Bodenformation auftreten. Ein Abwärtstrend endet nicht in einer Phase der Unentschlossenheit, sondern in einer Panik. Diese Panik kann zwar in eine Phase der Unsicherheit übergehen, aber die so entstehenden Formationen sehen anders aus.

    Das sogenannte „Broadening-Top“ hat allerdings sehr genaue Rahmenbedingungen, die hier in dem dargestellten Dow Jones Chart nicht erfüllt sind – zumal es sich bei der oberen Darstellung um einen Stundenchart handelt. Daraus folgt aber nicht der Umkehrschluss, dass es nun keinen Kurseinbruch geben kann. Bei einem regelkonformen Broadening-Top ist lediglich die Wahrscheinlichkeit deutlich erhöht, dass es zu einem Kurseinbruch kommt. Für den oben gezeigten Dow Jones Chart bleibt es damit bei der ganz leicht höheren Wahrscheinlichkeit für einen Kursrückgang, die aber nicht relevant ist.

    Wird die Unsicherheit bald enden?

    Die Gründe für die Unsicherheit im Dow Jones sind vielfältig. Noch ist nicht sicher, ob die aktuell erkennbare Erholung im US-Immobilienmarkt nachhaltig ist und sich somit entsprechend positiv auf das US-Wirtschaftswachstum auswirken wird. Hinzu gesellen sich die politischen Probleme, also das Patt zwischen Demokraten und Republikaner im Kongress.

    Auch die automatischen Ausgabenkürzungen der Fiskalklippe, die am kommenden Freitag einsetzen, sofern es nicht im Vorfeld zu einer Einigung zwischen Demokraten und Republikanern kommt, können zu dieser Unsicherheit beigetragen haben. Wobei aktuell der US-Markt keine Sorge vor diesem Ereignis zu haben scheint. Auch das kann mehrere Gründe haben. Entweder rechnen die Anleger mit einer Einigung noch vor Freitag oder sie hoffen darauf, dass es im weiteren Verlauf der kommenden Wochen noch zu einer rückwirkenden Einigung kommt.

    Die letzte Abwärtswelle in dieser Formation ist auf jeden Fall der Wahl in Italien zuzuordnen. Aber sowohl die Wahl in Italien als auch die Ausgabenkürzungen in den USA liegen mit Ablauf dieser Woche hinter den Märkten. Ob das jedoch ausreicht, um die Unsicherheiten aus dem Markt zu nehmen, ist mehr als fraglich.

    Es bleibt damit spannend. Der Dow verharrt immer noch dicht unter seinem Allzeithoch – immer noch ist keine Entscheidung gefallen.

    Viele Grüße

    Jochen Steffens

    (Quelle: www.stockstreet.de)



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    Jochen Steffens
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    Verfasst von 2Jochen Steffens
    Wann endet die Unsicherheit? Heute zeigt sich der DAX schon freundlicher und sogar der Euro steigt wieder leicht an. Doch von einer Wende kann nach dem gestrigen Einbruch noch keine Rede sein. Die Märkte bleiben nervös. Aber Sie sehen, die Panik gestern war übertrieben. …

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