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    Edelmetalle  2985  0 Kommentare Silber: Inflation, Konjunktur oder Spekulation - endet der Abwärtstrend?

    Die Nachfrage nach Silbermünzen wächst, ebenso wie die globalen Silberbestände der ETCs. Konjunkturaufhellung stützt des Silberpreis.

    Die Aktienmärkte laufen aber Gold und Silber kommen 2013 nicht wirklich hinterher. Freundlich gesagt, denn wer schon länger in den Edelmetallen investiert ist muss auf kurzfristig doch recht deutliche Verluste blicken. Doch es könnte Hilfe bereit stehen in Form der US-Notenbank, was sonst.

    Wegen des deutlichen Kursrückgangs bei Silber bauen spekulative Investoren wie Hedgefonds ihre Positionen ab. Derweil wächst in den USA die Nachfrage nach Münzen erheblich. Zudem stocken die weltweiten ETCs ihre Bestände an dem Edelmetall allmählich auf.

    Immer auf die Kleinen: Silber ist der kleine Bruder von Gold und während des Ausverkaufs bei Gold während der vergangenen Monate ist Silber überproportional stark unter die Räder gekommen. Grund für den Rückgang bei dem großen Bruder waren gute US-Konjunkturdaten, die den Dollar gestützt haben. Für zusätzlichen Druck auf den Euro sorgte die Wahl in Italien. Daher trennten sich Investoren von den Edelmetallen. Gegenüber Oktober 2012 ist der Goldpreis um 12 Prozent gesunken, derweil hat Silber um 20 Prozent nachgegeben. Damit notiert der kleine Bruder wieder auf dem Niveau vom August 2012. Laut den Analysten der Commerzbank droht nach einem Rutsch unter die Marke von 28,26 Dollar je Unze ein Rückgang bis auf das 2012er-Tief vom Juni bei 26 Dollar.

    Hedgefonds aktiv

    Die Schwäche bei Silber haben Spekulanten wie Hedgefonds für weitere Verkäufe genutzt. So verringerten sie in der letzten Februarwoche ihr Bestände auf 21737 Kontrakte. Das war ein Minus von 18 Prozent im Wochenvergleich. Die Aussicht, dass die Notenbanken der Welt ihre ohnehin extrem laxe Geldpolitik weiter lockern werden, sorgt nun allerdings für eine Stabilisierung bei den Edelmetallen. So sagte der designierte Chef der japanischen Notenbank Haruhiko Kuroda, er werde tun was immer notwendig sei, um die 15 Jahre anhaltende Deflation zu beenden. Die Vizepräsidentin der US-Notenbank Janet Yellen erklärte, dass die Notenbank weiterhin für insgesamt 85 Mrd. Dollar monatlich Hypotheken- und Staatsanleihen aufkaufen solle.

    Bei einer Erholung der Edelmetalle sollte sich Silber besser entwickeln als der große Bruder. Die Analysten der Société Générale gehen zwar davon aus, dass es 2013 ein Überangebot an Silber von 4,12 Mio. Unzen geben wird. Dieses könne jedoch durch die steigende Investmentnachfrage aufgenommen werden. Die Profis verweisen dabei auf die stark gestiegene Nachfrage nach Silbermünzen in den USA. So hat die Prägeanstalt im Februar 3,37 Mio. Unzen in Form von Münzen verkauft. Das ist mehr als eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr. Für die ersten zwei Monate des laufenden Jahres steht damit ein Plus von 43 Prozent zu Buche. In den ersten Märztagen war die Nachfrage ebenfalls sehr stark. Hielte das aktuelle Tempo während des gesamten Monats an, würde sie laut den Berechnungen des US-Münzamtes auf 8 Mio. Unzen und damit auf mehr als das Dreifache des Vorjahreswerts klettern.

    Den Rückgang bei dem Edelmetall haben Investoren zudem genutzt, um ihre Bestände allmählich aufzustocken. So wuchs beispielsweise der Besitz des weltgrößten ETCs IShares Silver zuletzt auf 10,65 Mio. Tonnen. 

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    Wo liegen final nun die Investmentmöglichkeiten? Die einfachste Variante ist mit Sicherheit ein Silber ETC, beispielsweise Silber mit physischer Hinterlegung, WKN A1E0HS. Wer es aber strukturiert mag, könnte auf der Long-Seite zu einem Knock-out-Bull-Papier greifen, die WKN DZ8CDW mit Hebel 4,4. Auf der Short-Seite wäre es die WKN UU39HF mit Hebel 4,4. Auf Seiten der Exoten ist ein Inline-Schein gleichzeitig sehr spannend, aber auch sehr volatil. Die WKN hierfür lautet SG3W8A, die Barrieren sind bei 24 und 38 Euro. Damit ist vor allem die untere Schwelle zu beachten. Bei einem Kurs von 5,58 Euro winkt aber auch eine Seitwärtsrendite von 80 Prozent p.a, Laufzeit bis Dezember 2013. Wem dies zu offensiv ist, der kann sich auch einen Discount-Optionsschein ansehen. Bei einer Laufzeit ebenfalls bis Dezember 2013 beträgt die Seitwärtsrendite 27 Prozent, der Cap liegt mit 28 Dollar leicht unter gegenwärtigem Niveau. Die WKN lautet BP55YY. Viel Erfolg.



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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
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