Ölpreise legen leicht zu

NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Erholung der Ölpreise läuft nach wie vor stockend. Am Donnerstag konnten die Preise zwar an die Gewinne vom Vortag anknüpfen, sie legten aber trotz überraschend guter US-Arbeitsmarktdaten nur leicht zu. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni 102,25 US-Dollar. Das waren 52 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 15 Cent auf 91,58 Dollar.

Zuletzt hätten die Ölpreise von der allgemein guten Stimmung an den Finanzmärkten profitiert, hieß es in einer Einschätzung der Commerzbank. Ein unerwartet starker Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA konnte am frühen Nachmittag kaum entscheidende Impulse für den Handel am Ölmarkt liefern. Die Commerzbank sah keine fundamentalen Gründe für den leichten Anstieg der Ölpreise. Im Gegenteil: Nach Zahlen des US-Energieministeriums vom Vortag waren die amerikanischen Ölvorräte zuletzt gestiegen, was tendenziell sinkende Ölpreise zur Folge hat.

Allerdings dürften die Ölpreise auch von der Aussicht auf eine weitere Zinssenkung in der Eurozone profitieren, hieß es von Händlern. Zuletzt hatten sich Anzeichen verdichtet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) in der kommenden Woche ihren Leitzins auf ein neues Rekordtief senken könnte. Am Markt gebe es die Hoffnung, dass dies die schwache Konjunktur im Euroraum etwas beleben könnte.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) legte zuletzt deutlich zu. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel am Mittwoch im Durchschnitt 98,96 US-Dollar. Das waren 1,44 Dollar mehr als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/jsl