Trendfolger Nr. 06/2013
Crasht Gold auf 1.000 Dollar? - Seite 2
US-Terminbörsen-Daten (CoT-Reports):
Den wöchentlichen erscheinenden „Commitment of Traders (CoT)“ Reporten können die Positionen der folgenden drei „Händler-Gruppen“ entnommen werden: Zum einen wird aufgrund ihrer Ordergröße zwischen großen und kleinen Spekulanten unterschieden. Am interessantesten ist allerdings die dritte Gruppe. Sie besteht aus den so genannten kommerziellen Händlern. Sie handeln hauptsächlich, um ihre eigentliche unter nehmerische Tätigkeit abzusichern. Im Handel mit Edelmetallen sind beispielsweise Minengesellschaften und Vertreter der Schmuckindustrie kommerzielle Händler. An den großen Wendepunkten liegen sie recht häufig richtig (Insider-Ahnung), während kleine und große Spekulanten in aller Regel auf dem falschen Fuß erwischt werden. Zieht man von den Positionsdaten der kommerziellen Händler jene der kleinen und großen Spekulanten ab, dann sollten die markanten Wendepunkte umso deutlicher zu Tage treten. Genau das habe ich in den Gold-, Silber-, Platin- und Palladium-Charts getan. Der untere Teil der Skalen betrifft also die Positionsdaten (Kontrakte), der obere die Kursdaten der Metalle.
Trendfolger-Warnung war berechtigt
Noch im Trendfolger vom 21. Januar schrieb ich, dass sich aus den CoT-Reporten weder für Gold, noch für Silber Kaufsignale ableiten ließen. Gold ist seither um 16%, Silber um 27% gefallen, was den Nutzen der damaligen Interpretation der CoT-Daten bestätigt.
Lesen Sie auch
Commercials grundsätzlich auf der Käuferseite, aber …
Die kommerziellen Händler haben die Schwäche aller vier Edelmetalle zum Einstieg genutzt. Aber – und das ist meines Erachtens wichtig – keineswegs in einem Umfang, der angesichts der jüngsten Rückschläge erwartbar gewesen wäre. Bei Platin und Palladium sind wir noch Längen von früheren Extrem-Kaufsignalen (grüne Punkte auf den roten Linien) entfernt.
Warum nutzen Commercials den Crash nicht?
Bei Gold entsprechen die derzeitigen Positionsdaten zwar knapp den Werten vom temporären Korrekturtief im 2012er-Sommer. Aber bis zu den klaren Kaufsignalen früherer Jahre müsste die rote Positionslinie noch ein ganzes Stück weiter nach oben. Angesichts des Goldcrashs vom 12. und 16. April hatte ich angenommen, dass kommerzielle Händler vergangene Woche massiv zum Einstieg blasen würden, doch weit gefehlt. Die Gold-Daten der Vorwoche zeigen ganz klar, dass sie genau dies NICHT taten. Bei Silber standen die Commercials per Saldo sogar leicht auf der Verkäuferseite. Entweder die kommerziellen Händler befanden sich angesichts der rasant fallenden Notierungen noch in einer Schockstarre oder sie erwarten nochmals niedrigere Kurse und halten ihr Pulver deshalb trocken.