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     2474  0 Kommentare Die IKB ist wieder da – Teil 3

    Stufenzinsanleihen, Festgeld, Tagesgeld – die altbekannte IKB hat so einiges im Angebot. Nicht alles ist schlecht, die Verzinsungen sind zum Teil im Branchenvergleich durchaus ordentlich, die Angebote des Emittenten vertretbar. Schon zweimal haben wir uns Produkte der IKB angesehen und tun dies erneut. Denn eine Festzinsanleihe in australischen Dollar verspricht sensationell hohe Zinsen von fünf Prozent – ist aber alles andere als ein sicheres Geschäft. Im Gegenteil könnte sich das Investment zum Bumerang für den Anleger entwickeln. Wir analysieren die Anlageidee und erläutern die Risiken.

    Fünf Prozent Zinsen pro Jahr, ein Ausgabeaufschlag von einem halben Prozent – eigentlich klingt es sehr verlockend was die IKB in ihrem Produkt mit WKN A1PGMG versteckt das aktuell in den letzten Zügen der Zeichnung ist. Eine Festzinsanleihe auf den australischen Dollar, laufend bis 13. Mai 2016, jährliche fünf Prozent – warum nicht. Die Antwort findet sich in den Auszahlungsbedingungen. Denn unter Rückzahlung findet sich „100 % des Nennbetrags durch die IKB am Rückzahlungstag in Australischen Dollar“. Dieses Geschäft ist nichts anderes als hoch riskant. Denn in den vergangenen Jahren ist der australische Dollar zum Euro irrsinnig gut gelaufen, legte durch die Finanzkrise von 2,10 australischen Dollar bis auf unter 1,20 Dollar zu, liegt aktuell bei 1,28 Dollar.

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    Riskantes Unterfangen

    Doch genau jetzt könnte man sich am Wendepunkt befinden, hierzu haben wir in den vergangenen Wochen häufiger Beiträge veröffentlicht. Was aber bedeutet dies für den Anleger. Nur einmal angenommen, der Euro erholte sich zum australischen Dollar von 1,28 auf 1,50 binnen drei Jahren, dann würden aus 1000 australischen Dollar in Euro nur noch 666 statt aktuell 781 Euro. Das Spiel ließe sich auch für andere Kurse beliebig fortsetzen. Nun kann der australische Dollar natürlich auch wieder erstarken, besser dastehen als bei 1,28 aktuell und womöglich Richtung Parität laufen. Die Chance besteht, aber ihre Wahrscheinlichkeit darf bezweifelt werden. Lesen Sie hierzu auch unseren Beitrag zum australischen Dollar: http://www.feingold-research.com/down-under-aussie-wahrung-kommt-unter ...

    Australische Wirtschaft schwächelt

    Denn während der Euro seine negativen Nachrichten fast alle auf dem Tisch hat, was auch die Kurse von Euro zu Franken oder australischem oder kanadischen Dollar abbilden, schwächelt der Arbeitsmarkt in Australien, senkt die dortige Notenbank die Zinsen und könnte es erneut tun.

    Wegen der drohenden Konjunkturabkühlung hat Premierministerin Julia Gillard die Konsolidierung des Haushalts auf Eis gelegt und für das laufende Jahr einen Haushaltsentwurf mit einem Defizit von 14,5 Mrd. Austral-Dollar vorgelegt. Das Parlament wird am 14. September neue gewählt. Schulden machen ist für Australien kein Problem, liegt doch die Staatsverschuldung bei lediglich 26,9 Prozent.

    Analysten erwarten, dass Stevens seinen Zinssenkungskurs fortsetzen wird. Zwar rechnen die Profis mit keiner Änderung bei der nächsten Sitzung am 4. Juni. Bereits im August könnte jedoch der nächste Schritt auf 2,5 Prozent folgen. Das ist nicht zuletzt abhängig von der Entwicklung der Inflation im 2. Quartal. Die Daten werden am 24. Juli veröffentlicht. Weitere Zinssenkungen würden den Immobilienmarkt weiter anheizen und damit die Stimmung der Hausbesitzer verbessern. Sie dürften ihren Konsum ausweiten. Immerhin hatte sich das Wachstum bei Hypothekenkrediten zuletzt auf 3,9 Prozent abgeschwächt. Das war das niedrigste Plus seit dem Beginn der Datenerfassung im Jahr 1991.

    Fünf Prozent Zinsen sind also eine verlockende Sache, das Risiko ist jedoch immens. Eben aufgrund des Basiswerts, nicht einmal aufgrund des Risikohinweises des Emittenten auf seiner Homepage: "Bitte beachten Sie, dass Inhaberschuldverschreibungen (auch IKB Wertpapiere) nicht der Einlagensicherung unterliegen." Dies tun auch Zertifikate nicht, doch die CDS-Prämien sind auf fast alle Banken deutlich zurückgekommen, hier ist im Moment also Entwarnung zu verzeichnen.

    Fazit: Die Festzinsanleihe in australischen Dollar ist ein verdammt heißes australisches Eisen – wir würden es nicht anfassen.



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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Die IKB ist wieder da – Teil 3 Stufenzinsanleihen, Festgeld, Tagesgeld – die altbekannte IKB hat so einiges im Angebot. Nicht alles ist schlecht, die Verzinsungen sind zum Teil im Branchenvergleich durchaus ordentlich, die Angebote des Emittenten vertretbar. Schon zweimal haben …

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