Rohstoffe
Zink und der Megatrend Urbanisation
Die Nutzung von Zink zur Produktion von Gütern hat eine lange Tradition. Obwohl der Rohstoff zunächst nicht als eigenständiges chemisches Element erkannt wurde, wird er seit vielen Jahrhunderten in der Kupfer-Zink-Legierung Messing verwendet.
Wichtigste Quelle für die Gewinnung des Metalls durch die Bergbaubranche sind Zinksulfide, hier vor allem das Sphalerit. Rund zwei Drittel dieses Minerals besteht aus Zink, zugleich ist Sphalerit eine wichtige Cadmium-Quelle.
Im vergangenen Jahr ist die Zinkförderung von 12,8 Millionen Tonnen auf 13 Millionen Tonnen geklettert. Die Preisschwankungen des Rohstoffes hielten sich in den letzten Jahren im Rahmen und pendelten in einer Spanne um 2.000 Dollar je Tonne. Da das Metall relativ häufig in der Erdkruste vorkommt, sind Versorgungsengpässe trotz eines großen Bedarfs des Metalls für die Herstellung verschiedenster Wirtschaftsgüter derzeit nicht wahrscheinlich.
Wichtigste Zinkförderregion ist aktuellen Zahlen des U.S. Geological Survey zufolge China. Von hier kommt mehr als ein Drittel der Jahresproduktion, zudem lagern hier die weltweit zweitgrößten Vorräte des Rohstoffes. Auf Platz zwei folgt Australien, wo die weltweit größten Reserven des Metalls liegen. Nummer drei weltweit ist Peru, allerdings liegt der Andenstaat bei den Zinkreserven deutlich hinter Australien und China. Aus den europäischen Bergwerken kommen nur kleine Weltmarktanteile der Zinkproduktion, vor allem aus Irland. Zudem spielt das Recycling bei dem Rohstoff eine durchaus bedeutende Rolle für das Weltmarktangebot.
Weltgrößter Hersteller von Zink ist das Unternehmen Nyrstar, das erst im Jahr 2007 aus einer Kombination der Zinksparten der australischen Zinifex mit der belgischen Umicore entstanden ist. Die Gesellschaft ist im Bergbau vor allem auf dem amerikanischen Doppelkontinent aktiv, hier vor allem in Peru und Chile sowie in Kanada. Die Schmelzsparte ist dagegen vor allem in Europa, Australien und den USA beheimatet. Die meisten Zinkminen des Unternehmens waren allerdings bereits vor der Nyrstar-Gründung in Produktion. Im Zuge der Fusion von Glencore und Xstrata muss der Schweizer Konzern seinen Anteil an Nyrstar abgeben – eine Auflage der Kartellbehörden.
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Bei der Nutzung von Zink in der Wirtschaft sind einige Eigenschaften des unedlen Metalls von Interesse. Wichtig ist vor allem, dass Zink durch chemische Reaktionen an der Luft eine schützende Schicht von Zinkoxid und Zinkcarbonat bildet, was eine korrosionsschützende Wirkung entfaltet. Auch biologisch hat das Metall eine wichtige Funktion. In Lebewesen bildet Zink einen Bestandteil wichtiger Enzyme für Stoffwechselprozesse. Eine zu große Zinkaufnahme birgt aber Gefahren.