checkAd

    Hüfners Wochenkommentar  1442  0 Kommentare "Das Gespenst der Umschuldung"

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu DAX Performance!
    Short
    19.613,41€
    Basispreis
    14,52
    Ask
    × 12,52
    Hebel
    Long
    16.731,21€
    Basispreis
    14,61
    Ask
    × 12,44
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    30. Mai 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Die Stimmung in der Eurokrise schwankt hin und her. Mal überwiegt die Freude über die beginnenden Erfolge der Konsolidierungs- und Reformpolitik, die es tatsäch­lich gibt. In Athen sind die Aktienkurse in den letzten zwei Monaten um 25 Prozent gestiegen. Die Rating-Agentur Fitch hat die Bonität der griechischen Staatsanleihen hochgestuft. Mal wächst unter dem Eindruck von Rezes­sion und Arbeitslosigkeit die Ungeduld. Es machen sich Zweifel breit, ob es überhaupt gelingen kann, die Krise in vertretbarer Zeit zu überwinden.

    Was mich beunruhigt ist, dass zunehmend wieder For­derungen nach einem Schuldenschnitt erhoben werden. Der Internationale Währungsfonds hat jetzt eine Studie veröffentlicht, in der er mehr und schnellere Schulden­schnitte befürwortet. Der Chef der Eurogruppe, Jeroen Dijsselbloem, der schon einmal etwas aus den Sitzun­gen ausplauderte, sprach in einem Interview von der Möglichkeit eines neuen Schuldenerlasses. Der Prä­sident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsfor­schung ZEW, Clemens Fuest, meinte letzte Woche, dass Europa nicht um Schuldenschnitte herumkomme.

    Könnte es sein, dass wir vor neuerlichen Schulden­schnitten stehen?

    Ausgeschlossen ist es nicht. Selbst wenn die Reform­maßnahmen greifen (und Frankreich aus seiner Lethar­gie herauskommt), weiß jeder, dass der Weg aus den hohen privaten und öffentlichen Schulden in Euroland noch sehr lang ist. Ein Schuldenschnitt könnte – so die Befürworter – die Chance zu einem schnelleren Neuan­fang bieten. Zunehmend hört man auch das Argument, die hohen Schulden seien letztlich "nur" ein Vertei­lungs­problem. Einige wenige Gläubiger stünden der großen Masse der Steuerzahler gegenüber. Da läge es in einer Demokratie eigentlich nahe, durch einen Schulden­schnitt für mehr Gerechtigkeit zu sorgen.

    Ich halte diese Diskussion für kontraproduktiv. Ein Schuldenschnitt ist keine Lösung für die Eurokrise. Man sollte sich daher noch einmal die Argumente dagegen in Erinnerung rufen.

    Erstens zeigt die Geschichte, dass solche Maßnahmen keineswegs ein Befreiungsschlag waren. Der letzte Schuldenschnitt für Griechenland im März 2012 brachte mehr Probleme als Lösungen.

    Zweitens schneiden sich Länder, deren Schulden erlas­sen werden, über Jahre den Zugang zu den Kapital­märkten ab. Beim Staatsbankrott Griechenlands 1832 konnte das Land erst 30 Jahre später wieder Kredi­te aufnehmen. Heute dauert es freilich nicht mehr ganz so lang.

    Seite 1 von 3


    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    Börse Frankfurt
    0 Follower
    Autor folgen

    Verfasst von 2Börse Frankfurt
    Hüfners Wochenkommentar "Das Gespenst der Umschuldung" Hüfner 30. Mai 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Die Stimmung in der Eurokrise schwankt hin und her. Mal überwiegt die Freude über die beginnenden Erfolge der Konsolidierungs- und Reformpolitik, die es tatsäch­lich gibt. In …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer