checkAd

    Meinung  1235  1 Kommentar Kommunen helfen statt Banken retten

    Sahra Wagenknecht, Erste Stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, kommentiert die Forderung verschiedener Ruhrgebietsstädte nach einem Schulden-Soli:
     
    Die Forderung nach einem Schulden-Soli ist richtig, trägt aber zur finanziellen Entlastung der Kommunen kurzfristig nichts bei. Die rot-grüne Landesregierung muss finanzielle Soforthilfe leisten, damit die Städte in NRW ihre Pflichtaufgaben wie etwa den Kitaausbau erfüllen können. Eine Erhöhung der Finanzmittel für die NRW-Kommunen aus dem Landeshaushalt wäre sofort möglich, wenn man keine weiteren Milliarden in der ehemaligen WestLB versenken würde.
     
    Wir hat schon lange ein umfassendes Konzept für einen sozial gerechten Soli für arme Städte in West und Ost vorgelegt. Hier wie dort gilt es, den Protest gegen Kürzungsdiktate und Sozialabbau zu stärken und für eine andere Steuerpolitik zu streiten statt notwendige Mittel mit dem Verweis auf neoliberale Schuldenbremsen zu verweigern. Kürzungsdiktate und Nothaushalte gefährden die Demokratie. Das gilt für Südeuropa genauso wie für viele nordrhein-westfälische Kommunen. Wir wollen die Finanzkraft der Städte und Gemeinden und damit auch die lokale Selbstverwaltung stärken. Dazu brauchen wir eine Millionärssteuer, außerdem sollten mehr Einnahmen aus der Einkommenssteuer an die Kommunen fließen und der Bund muss wieder einen höheren Anteil an den Sozialausgaben übernehmen.




    Sahra Wagenknecht
    0 Follower
    Autorin folgen
    Mehr anzeigen
    Sahra Wagenknecht (MdB) wurde am 16. Juli 1969 in Jena geboren und studierte nach der Wende Philosophie und Neuere Deutsche Literatur an der HU-Berlin. Wagenknecht promovierte im Fach Volkswirtschaftslehre mit der Arbeit: "Die Grenzen der Wahlfreiheit. Sparentscheidungen und Grundbedürfnisse in entwickelten Ländern", erschienen 2013 im Campus Verlag. Ihre politische Laufbahn umfasst unterschiedliche Positionen: 1991 Mitglied des Parteivorstandes der PDS, 2004 Einzug ins Europaparlament - bis 2009, ab 13. Oktober 2015, mit Dietmar Bartsch, Oppositionsführerin des 18. Bundestags. Nach der Bundestagswahl 2017 bleibt Wagenknecht für DIE LINKE Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag - gemeinsam mit Bartsch. Wagenknecht ist seit 2014 mit Oskar Lafontaine verheiratet.
    Mehr anzeigen
    Verfasst von Sahra Wagenknecht
    Meinung Kommunen helfen statt Banken retten Die Forderung nach einem Schulden-Soli ist richtig, trägt aber zur finanziellen Entlastung der Kommunen kurzfristig nichts bei. Die rot-grüne Landesregierung muss finanzielle Soforthilfe leisten, damit die Städte in NRW Pflichtaufgaben wie den Kitaausbau erfüllen können.

    Disclaimer