Ölpreise legen weiter zu
NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag an die Gewinne vom Vortag angeknüpft. Ein unerwartet starker Rückgang der US-Ölreserven sorgte für Kauflaune am Markt, sagten Händler. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Juli-Lieferung kostete gegen Mittag 103,12 US-Dollar. Das waren acht Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 52 Cent auf 94,26 Dollar.
Am Ölmarkt steht nach wie vor die Angebotsseite im Fokus. Vor dem Hintergrund eines derzeit hohen Angebots an Rohöl insbesondere in den USA sorgten zuletzt rückläufige Lagerbestände für leichten Preisauftrieb. Nach Zahlen des amerikanischen Energieministeriums vom Vortag sind die Vorräte an Rohöl in der vergangenen Woche deutlich gesunken. Dennoch bewegen sich die Bestände in der Nähe jüngst erreichter Rekordstände.
Experten der Commerzbank erklärten den Rückgang der US-Ölreserven mit einer Kombination aus niedrigeren Importen und einer höheren Auslastung der Raffinerien. Bemerkenswert sei, dass die USA in der vergangenen Woche erstmals seit 1997 mehr Rohöl gefördert hatten als sie gleichzeitig importierten.
Im weiteren Handelsverlauf dürften wichtige Zinsentscheidungen in Europa in den Fokus rücken. Auf dem Programm stehen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank und der Bank of England. Von beiden Notenbanken wird aber gemeinhin kein Zinsschritt erwartet. Zuvor hatte ein unerwartet starker Rückgang der Industrieaufträge in Deutschland kaum Auswirkungen am Ölmarkt gezeigt.
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Auch der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) legte zuletzt zu. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel am Mittwoch im Durchschnitt 101,09 US-Dollar. Das waren 1,22 Dollar mehr als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/bgf