Aktien Frankfurt
Moderate Verluste - Warten auf US-Arbeitsmarktdaten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor dem mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktbericht hat der deutsche Aktienmarkt am Freitag moderat nachgegeben. Die uneinheitlichen Vorgaben der Übersee-Börsen gaben keine eindeutigen Impulse. Gegen Mittag notierte der Dax 0,17 Prozent schwächer bei 8.084,88 Punkten. Auf Wochensicht steht für den deutschen Leitindex aktuell ein Minus von mehr als drei Prozent zu Buche. Am Vortag hatte der skeptische Wirtschaftsausblick der Europäischen Zentralbank (EZB) den Markt belastet. Der MDax fiel zuletzt um 0,14 Prozent auf 13.687,86 Punkte, während der TecDax 0,44 Prozent auf 943,00 Punkte abgab. Der EuroStoxx 50 schaffte hingegen ein Plus von 0,06 Prozent auf 2.677,88 Punkte.
Händlerin Anita Paluch von Gekko Markets erinnerte daran, dass die Beschäftigungsentwicklung in der weltgrößten Volkswirtschaft einige Hinweise auf die künftigen Anleihekäufe der US-Notenbank Fed liefern dürfte. Zuletzt hätten schwache Konjunkturdaten für sinkende Erwartungen gesorgt. Sollten die Arbeitsmarktdaten diesen entsprechen, gebe es wenig Grund, sich vor einer Straffung der lockeren US-Geldpolitik zu ängstigen. Die Fed hat ein Ende ihrer Politik des billigen Geldes von einer Konjunkturerholung und insbesondere der Entwicklung am Arbeitsmarkt abhängig gemacht. Seit Monaten profitieren die Aktienmärkte von den niedrigen Zinsen, die viele andere Anlagen unrentabel machen.
VOR ALLEM ANALYSTENKOMMENTARE BEWEGEN
Mangels Unternehmensnachrichten bewegten am Freitag bei Einzelwerten vor allem Analystenkommentare. Eine Hochstufung durch das Analysehaus Jefferies verhalf den Aktien der Deutschen Telekom zu einem Kursplus von 0,90 Prozent. Damit nahmen sie den Spitzenplatz im Dax ein. Für die Bayer-Titel ging es dank positiver Studien um 0,19 Prozent hoch. Im MDax eroberten die Gagfah-Papiere mit plus 1,57 Prozent die Pole-Position, nachdem die US-Bank JPMorgan ihr Votum sowie das Kursziel für die Titel des Immobilienkonzerns angehoben hatte.
Lesen Sie auch
Dagegen belastete eine negative Sektorstudie der Citigroup die Chemiewerte: Lanxess und BASF verloren 3,03 beziehungsweise 0,77 Prozent, womit sie zu den größten Verlierern im Leitindex zählten. Bei Lanxess belastete laut Händlern zudem die Preisentwicklung bei Butadiene. Im MDax wurden die Anteilsscheine des Baukonzerns Hochtief gemieden: Nach einer Abstufung durch die Privatbank Berenberg büßten sie 2,93 Prozent ein.
QIAGEN SEHR SCHWACH: US-KUNDE SETZT AUCH AUF KONKURRENZPRODUKTE
Die Qiagen-Titel verloren am TecDax-Ende 3,71 Prozent. Händler verwiesen auf die Nachricht, dass ein US-Kunde des Biotechunternehmens Produkte eines Konkurrenten in sein Sortiment von Tests zum Nachweis von Gebärmutterhalskrebs aufgenommen hat. Das US-Referenzlabor werde aber weiterhin zusätzlich die HPV-Produkte von Qiagen anbieten und somit die Zusammenarbeit fortsetzen, hatte das Unternehmen mitgeteilt. Bislang hätten die Tests von Qiagen als Standard gegolten, kommentierte ein Händler. Offenbar nehme der Konkurrenzdruck zu. Die Nachricht sei negativ für den Kurs, selbst wenn das Unternehmen seinen Ausblick bestätigt habe./gl/rum
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---