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     1738  0 Kommentare Eine liquiditätsgetriebene Rally?

    Sehr verehrte Leserinnen und Leser,

    obwohl letztlich die Kurse die Nachrichten machen, reagieren Anleger durchaus auch auf die „harten“ Daten der diversen Konjunkturindikatoren. Das war in der vergangenen Woche wieder sehr gut zu beobachten, und daraus ergibt sich ein aufschlussreiches Muster.

    Die Woche im Spiegel der Konjunkturdaten

    Denn die Börsianer demonstrierten uns dabei eine verkehrte Welt: Während die Ökonomen sehnsüchtig auf eine Konjunkturerholung warten, feiern die Anleger schlechte Konjunkturdaten. Wieso das?

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    Betrachten wir dazu den Stundenchart des S&P500-Futures (der auch die Reaktionen auf die 14.30 Uhr-Daten zeigt, wenn die US-Börsen noch geschlossen sind):

    SP500mini

    Hier sehen Sie die markantesten Veröffentlichungstermine der Vorwoche: Die beiden ISM-Indizes (Umfragen unter US-Einkaufsmanagern) für die Industrie bzw. den Dienstleistungssektor am Montag bzw. Mittwoch, die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe am Donnerstag und den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag.

    Die Börsianer feiern schlechte Nachrichten

    In den Stunden nach den Veröffentlichungen kam es zu klar erkennbaren Kursreaktionen in jeweils eine bestimmte Richtung, die stets bis zum Handelsende anhielten. Merkwürdig nur: Die deutlichen Anstiege erfolgten stets dann, wenn die veröffentlichten Werte auf eine schlechtere Konjunkturentwicklung hinwiesen als erwartet bzw. als der vorherige Wert auswies. Nur der ISM-Dienstleistungsindex fiel besser aus als erwartet, und prompt fielen die Kurse.

    Das ist deshalb überraschend, weil natürlich eigentlich nur bessere Konjunktur die Börse antreiben sollte, denn nur bei einem Aufschwung der Wirtschaft sind auch höhere Umsätze und Gewinne der Unternehmen zu erwarten. Und wegen der Fiskalklippe in den USA warten Ökonomen und Börsianer nun schon seit etlichen Monaten auf bessere Fundamentaldaten.

    Der Haken in der aktuellen Börsenlogik

    Grund für die aktuell gegensätzliche Reaktion der Anleger ist die lockere Geldpolitik der Notenbanken, insbesondere der Fed. Die US-Notenbank hat vor einiger Zeit ihre weitere Geldpolitik an die US-Konjunktur und insbesondere die Entwicklung des US-Arbeitsmarkts gekoppelt. Schlechte Konjunktur- und Arbeitslosenzahlen sorgen also dafür, dass die ultralockere Geldpolitik und damit die Liquiditätsversorgung aufrechterhalten werden. Bei guten Konjunkturnachrichten müssten die Investoren befürchten, dass die Fed allmählich beginnt, die bislang weit geöffneten Geldschleusen zu schließen.

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    Jochen Steffens
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    Verfasst von 2Jochen Steffens
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