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    GBP/USD  1621  0 Kommentare Großbritannien schleicht sich aus der Krise – Stabiles Pfund erwartet

    Prinz George Alexander Louis von Cambridge – Nicht nur im Vereinten Königreich haben die Menschen erst auf die Geburt und dann auf den Namen des zukünftigen Thronfolgers hin gefiebert. Gemessen an den Wettquoten war der Name George auch einer der beiden Favoriten, keine ganz so große Überraschung also bei der Bekanntgabe. Ähnlich gespannt dürften die Investoren rund um den Globus auf die Veröffentlichung der Zahlen zum Wachstum des britischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) gewesen sein. Als diese heute Morgen veröffentlicht wurden, verhielt es sich allerdings genauso wie bei der Namenswahl für den kleinen Prinzen, Überraschungen Fehlanzeige. Die Erwartungen einer um 0,6 Prozent gestiegenen Wirtschaftsleistung auf der Insel zwischen April und Juni wurden auf den Punkt genau getroffen.

     

    Generell muss ich aber konstatieren, dass mich die Stärke, in der sich die Wirtschaft Großbritanniens in diesen Tagen präsentiert, schon ein wenig überrascht. Stehen die Briten tatsächlich vor einem Turnarround und kämpfen sich auch in den kommenden Monaten kontinuierlich aus der Finanzkrise, die das Land im Vergleich zu vielen anderen auf Grund seiner innigen Beziehung zum gleichnamigen Sektor am mit am stärksten getroffen hat? Viele in den vergangenen Tagen und Wochen veröffentlichte Indikatoren sprechen dafür, dennoch bleibt meine Skepsis über die Nachhaltigkeit dessen, was wir in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres gesehen haben. Ein Satz zum kleinen Neuankömmling auf der Insel sei mir an dieser Stelle noch gestattet. George’s Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt der kommenden Wochen dürfte eher marginal ausfallen, auch wenn sich einige Ökonomen seit seiner Geburt am Montag mit ihren Schätzungen über ein Mehr an Konsumausgaben reihenweise überbieten. Selbst wenn die optimistischsten Schätzungen wahr werden, der Beitrag zum BIP-Wachstum sollte wohl eher in der zweiten Nachkommastelle liegen.

    Stimmung bei Verbrauchern und in der Industrie auf Mehrjahreshoch

    Allerdings sind die Briten in Sachen Stimmung nicht zu unterschätzen, können sie in diesen Tagen neben ihrem neuen Prinzen auch noch einen frischgebackenen Tour-de-France-Sieger und Wimbledon-Gewinner feiern. Führt dies zu einem weiteren Anstieg der Kauflaune auf dem schon jetzt sehr hohen Niveau, könnte das der Stützpfeiler sein, an dem sich die britische Wirtschaft weiter aus der Krise schleicht. Die Einzelhandelsumsätze sind in den vergangenen Monaten kontinuierlich angestiegen und haben damit einen Großteil zum Anstieg der Wirtschaftsleistung beigetragen. Aber neben dem Service-Sektor sind auch alle anderen Bereiche wie Bau, Industrie und Landwirtschaft im abgelaufenen Quartal gewachsen. Das letzte Mal war dies im dritten Quartal 2010 der Fall.

    Gestern wurden zudem die Ergebnisse einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov und des Research-Instituts CEBR veröffentlicht, wonach das Verbraucher-vertrauen der Briten mit einem Wert von 104,6 so gut ist wie seit mehr als drei Jahren nicht mehr. Steigende Immobilienpreise und zunehmendes Vertrauen in einen sicheren Arbeitsplatz seien die Triebkräfte dieser positiven Stimmung. Kein Wunder, denn auch bei den Auftragseingängen der britischen Industrie läuft es so gut wie seit April 2012 nicht mehr. Interessant hier der Blick auf die Orders aus dem Ausland, die mit der stärksten Rate seit mehr als zwei Jahren wachsen. Also auch der von der Eurokrise zusätzlich gebeutelte Exportsektor scheint auf dem Weg der Erholung. Selbst der besonders stark unter die Räder gekommene Bausektor auf der Insel blickt nach einer Umfrage eines anderen britischen Meinungsforschungsinstituts erstmals seit mehreren Jahren wieder optimistischer in die Zukunft.

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    Torsten Gellert
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    Torsten Gellert ist seit Januar 2015 Head of Germany/Austria bei CMC Markets. Schon von 2007 bis 2009 war er mitverantwortlich für die Geschäfte im deutschsprachigen Raum und etablierte in dieser Zeit CMC Markets als größten Anbieter von CFDs und Forex in Deutschland. Der studierte Diplom-Mathematiker startete seine berufliche Karriere 1997 bei der Allianz Versicherung. Nach zehn Jahren in der Versicherungsbranche wechselte er 2007 zu CMC Markets Deutschland in die Geschäftsleitung. 2010 zog es ihn in seine Heimatstadt zurück und er baute das Deutschland-Geschäft des internationalen Brokers FXCM auf.
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    Verfasst von 2Torsten Gellert
    GBP/USD Großbritannien schleicht sich aus der Krise – Stabiles Pfund erwartet Prinz George Alexander Louis von Cambridge – Nicht nur im Vereinten Königreich haben die Menschen erst auf die Geburt und dann auf den Namen des zukünftigen Thronfolgers hin gefiebert. Gemessen an den Wettquoten war der Name George auch einer der beiden Favoriten, keine ganz so große Überraschung also bei der Bekanntgabe. Ähnlich gespannt dürften die Investoren rund um den Globus auf die Veröffentlichung der Zahlen zum Wachstum des britischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) gewesen sein. Als diese heute Morgen veröffentlicht wurden, verhielt es sich allerdings genauso wie bei der Namenswahl für den kleinen Prinzen, Überraschungen Fehlanzeige. Die Erwartungen einer um 0,6 Prozent gestiegenen Wirtschaftsleistung auf der Insel zwischen April und Juni wurden auf den Punkt genau getroffen.

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