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    GBP/USD  1669  0 Kommentare Britisches Pfund wiedererwacht – Notenbank hinterlässt Fragezeichen - Seite 2

    Entscheidend ist der Umgang mit dem Thema Inflation

    Für mich besteht trotz vieler Parallelen im Handeln der britischen und der amerikanischen Notenbank ein entscheidender Unterschied. Und dieser ist auch verantwortlich dafür, dass das Britische Pfund gestern sehr viel Boden gegenüber dem Greenback gut gemacht hat. Es ist gerade der Umgang mit dem Thema Inflation. Während die Federal Reserve argumentiert, sie würde auch für den Fall, dass es am Arbeitsmarkt in die richtige Richtung geht, aber kein entsprechender Anstieg der Preise damit verbunden ist, weiter auf dem Gaspedal bleiben, hat die Bank of England eher Angst vor einer entsprechend hohen Inflation. Es darf bei dieser Betrachtung natürlich nicht unerwähnt bleiben, dass die Inflationsrate in den Vereinigten Staaten mit 1,8 Prozent im Juni unter der Großbritanniens liegt. Aber es ist die Frage, welche Bedeutung diesem Thema in einer Zeit rund um den Globus geöffneter Geldschleusen in den einzelnen Währungsgebieten beigemessen wird. Als extremes Gegenbeispiel, damit aber ganz klar näher an der Haltung der Bank of England, muss hier die Europäische Zentralbank genannt werden. Diese hat aufgrund ihres Mandates als oberstes Ziel die Preisstabilität und wird alles dafür unternehmen, um die Teuerung nicht über zwei Prozent ansteigen zu lassen.

    Kurzfristig steigendes Pfund könnte Aufschwung wieder gefährden

    Die US-Notenbank ist, nachdem wir mit der Bank of England nun die nächste Notenbank mit einer „Forward Guidance“ erleben, alles in allem weiterhin als die geldpolitisch am lockersten agierende ihrer Zunft zu betrachten. Und solange sich die Anzeichen auf einen Kurswechsel der Federal Reserve nicht verdichten, hat, um nun wieder zum Pfund zurückzukehren, die britische Währung die Nase vorn. Die gestrige Sitzung der Bank of England unterstützt damit ganz klar meine Einschätzung von vor zwei Wochen, in der ich die Pfund-Schwäche vorerst für beendet erklärte. Dass das Britische Pfund jetzt mehr als nur wiedererwacht und damit auch zu alter Stärke, d.h. in diesem Fall zu den alten Hochs aus 2011 bei rund 1,67 GBP/USD zurückfindet, glaube ich allerdings nicht, da die britische Wirtschaft ihre strukturellen Probleme noch längst nicht gelöst hat und von einem stärkeren Pfund und der Erwartung auf eine nicht mehr ganz so lockere Geldpolitik schnell wieder ins Stottern kommen dürfte.

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    Torsten Gellert
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    Torsten Gellert ist seit Januar 2015 Head of Germany/Austria bei CMC Markets. Schon von 2007 bis 2009 war er mitverantwortlich für die Geschäfte im deutschsprachigen Raum und etablierte in dieser Zeit CMC Markets als größten Anbieter von CFDs und Forex in Deutschland. Der studierte Diplom-Mathematiker startete seine berufliche Karriere 1997 bei der Allianz Versicherung. Nach zehn Jahren in der Versicherungsbranche wechselte er 2007 zu CMC Markets Deutschland in die Geschäftsleitung. 2010 zog es ihn in seine Heimatstadt zurück und er baute das Deutschland-Geschäft des internationalen Brokers FXCM auf.
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    Verfasst von 2Torsten Gellert
    GBP/USD Britisches Pfund wiedererwacht – Notenbank hinterlässt Fragezeichen - Seite 2 Das war gestern so gar nicht nach dem Geschmack sowohl der liquiditätsverwöhnten Aktienanleger als auch der vielen Devisenmarktteilnehmer, die aufgrund ihrer hohen Erwartungshaltung an weitere expansive geldpolitische Maßnahmen seitens der Bank of England auf ein schwächeres Pfund spekulierten. Kurz nach Beginn der Pressekonferenz des seit Juli im Amt befindlichen Notenbankchefs Mark Carney war die Welt noch völlig in Ordnung. Bei seinem amerikanischen Pendant Ben Bernanke „in die Schule gegangen“, übernahm Carney die Kopplung niedriger Zinsen an konjunkturelle Rahmendaten, um durch diese nach vorn gerichtete Kommunikationspolitik, die so genannte „Forward Guidance“, den Märkten gewisse Sicherheit über die zukünftige geldpolitische Strategie zu geben.

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