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Durchhalteparolen von Bill Gross

 

Die Bond-Könige von Pimco scheinen nervös zu werden. Ihre Erfolgsserie ist gerissen. Die Kunden laufen in Scharen davon. Allein aus dem Pimco Total Return Fonds, dem Flaggschiff von Bill Gross, haben Anleger in den vergangenen drei Monaten rund 18 Milliarden Dollar abgezogen. Bei einem Volumen von rund 260 Milliarden zwar kein Beinbruch, aber ein Warnsignal.

 

Grund für die Flucht aus dem größten Fonds der Welt ist die miese Performance im laufenden Jahr. Anstatt wie gewohnt Geld für seine Anleger zu verdienen, hat Bond-Guru Gross Geld versenkt. Er liegt 2013 mit mehr als zwei Prozent unter Wasser. Damit befindet er sich in der unteren Hälfte der US-Anleihefonds. Damit nun nicht noch mehr Anleger ihm panisch den Rücken kehren, verbreitet Gross nun Duchhalteparolen. In seinem jüngsten Investment Outlook spricht er von „Bond Wars“. Dabei fordert er seine Anleger auf: „Bleiben Sie Pimco treu, denn wir werden diesen Krieg gewinnen.“ Martialische Worte, die möglicherweise eine ­gewisse Hilflosigkeit signalisieren, denn die letzen Jahrzehnte lief für Gross und Pimco immer alles nach Plan. Allerdings konnte man seitdem auch nicht allzu viel falsch machen. Die Zinsen kannten nur den Weg nach unten.

 

Aber nun ist das Fahrwasser viel unruhiger geworden und Gross verspekulierte sich in diesem Jahr, da er auf weiter steigende Kurse wettete, Fed-Chef Bernanke jedoch ein Ende der lockeren Geldpolitik signalisierte. Nun will Gross die Niedrigzinszeiten überstehen, indem er flexibl und benchmarkfrei handelt, um so die Anleger vor Verlusten zu schützen. An diesen Worten muss sich Gross nun messen lassen und unverzüglich liefern. Sonst wird die Flucht anhalten.

 

Ein erholsames Wochenende wünscht ­Ihnen Jörn Kränicke, Chefredakteur