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     963  0 Kommentare Stürmische Zeiten

    Rohstofffonds verzeichnen seit Jahren Verluste. Doch einige Perlen trotzen dem Trend. Worauf Berater achten sollten.

    Investments in Rohstofffonds erforderten in den vergangenen Jahren vor allem eines: Leidensfähigkeit. Denn mit dieser Anlageklasse war nicht viel zu gewinnen. Von Juli 2008 bis Juli 2013 verloren Rohstoffaktienfonds laut der Datenbank des FINANZEN FundAnalyzer (FVBS) im Durchschnitt mehr als 23 Prozent an Wert. Die überwiegende Zahl der rund 50 Fonds dieser Kategorie erlitt in diesem Zeitraum Verluste. Weniger als zehn Prozent der Fonds rentierten auf Fünfjahressicht positiv.

    Auffällig ist: Wer eine möglichst hohe Rendite mit Rohstofffonds anstrebt, sollte nicht auf Produkte setzen, die zu breit investiert sind. Die globalen und breit aufgestellten Rohstoffindizes DJ UBS Commodity Index, S&P GSCI und der CRB-Index verzeichneten in den vergangenen fünf Jahren deutliche Verluste. Grund: Speziell in den Schwellenländern stieg die Nachfrage nach Rohstoffen wie Öl und Kupfer nach einer Boomphase Anfang des Jahrtausends nicht mehr ganz so stark wie erwartet.

    So konnten nur wenige Rohstofffonds mit breiter Aufstellung während der stürmischen Zeiten in den vergangenen fünf Jahren eine positive Rendite erzielen. Der Investec GSF Global Natural Resources (ISIN: LU0345780950) gehört dazu. Auf Fünfjahressicht (Stand: 14. August 2013) steigerte er seinen Wert um 13,4 Prozent. Allerdings geriet er in letzter Zeit stark unter Druck und verlor in den vergangenen zwölf Monaten rund 13 Prozent. Sein Portfolio besteht zu rund 35 Prozent aus Erdöl- und Erdgastiteln, zu 20,5 Prozent aus Bergbau- und zu knapp 15 Prozent aus Goldaktien. Den Rest machen zu kleineren Teilen weitere Edelmetallpapiere sowie Agrar- und Stahltitel aus.

    Ähnlich breit aufgestellt ist der Pioneer Investments Aktien Rohstoffe (ISIN: DE0009779884): Rund 35 Prozent des Portfolios entfallen auf Öl- und Gaskonzerne, 15 Prozent auf Nahrungsmittelhersteller und 34 Prozent auf Aktien sonstiger Rohstoffe. Mit knapp 74 Prozent investiert Fondsmanager Peter Königsbauer den größten Teil des Portfolios in den USA. Dabei orientiert er sich überwiegend an Unternehmen des Morgan Stanley Commodity Related Equity Index. Dieser bildet 20 bedeutende Rohstoffaktien wie Hess, Goldcorp oder BHP Billiton nahezu gleichgewichtet ab und ist damit im Vergleich zu anderen großen Rohstoffindizes ausgeglichener aufgestellt. In den vergangenen fünf Jahren konnte der Index um sechs Prozent zulegen. Fondsmanager Königsbauer sichert sein Portfolio zudem zu 50 Prozent gegen das Dollarrisiko ab. Mit seiner Strategie erreichte er in seit Juli 2012 eine Wertentwicklung von 4,3 Prozent. Auf Fünfjahressicht steht ein Plus von 4,6 Prozent. Dafür gibt es die €uro-FondsNote 2.

    Rendite durch Spezialfonds

    Mehr Wertzuwachs ist hingegen mit Spezialfonds wie dem RobecoSAM Smart Materials (ISIN: LU0199357012) zu erreichen. Fondsmanager Pieter Busscher setzt auf das Thema Nachhaltigkeit und deckt den kompletten Lebenszyklus der Materialwirtschaft ab: von Basisrohstoffen und innovativen Werkstoffen zur Substitution natürlicher Rohstoffe, über Technologien, die eine effizientere Rohstoffförderung und –nutzung ermöglichen, bis hin zum Werkstoffrecycling. Dabei investiert er faktisch nicht in klassische Rohstoffunternehmen, sondern in solche, die Alternativen dazu entwickeln. Busscher setzt auf Konzerne, die von Rohstoffknappheit profitieren, indem sie etwa innovative Materialien sowie zukunftsfähige Technologien entwickeln. Zudem stehen bei Smart Materials neue Verfahrenstechnologien, Recyclingverfahren und Entsorgung im Mittelpunkt. Bei der Aktienauswahl stützt sich der Fondsmanager auf die hausinterne Fundamentalanalyse von RobecoSAM. Der Lohn: ein dickes Plus von 27 Prozent über fünf Jahre und elf Prozent über ein Jahr.

    BlackRock ist dagegen mit dem Rohstoff Holz erfolgreich: Der iShares S&P Global Timber & Forestry (ISIN: DE000A0NA0H3) bietet Zugang zu den 25 größten und liquidesten Unternehmen weltweit, die Wälder und Forstwirtschaft besitzen, verwalten oder in der Holzverarbeitung tätig sind. Der aktuelle Aufschwung am US-amerikanischen Immobilienmarkt kommt dem ETF dabei enorm entgegen. Kein Wunder, dass das Portfolio zu knapp 50 Prozent in den USA investiert ist. Zwar war das Jahr 2008 nach dem Zusammenbruch des US-Immobilienmarktes noch von Verlusten geprägt, doch seitdem geht es – von einigen kleinen Zwischentiefs abgesehen – deutlich aufwärts. Im genannten Fünfjahreszeitraum steigerte der Fonds seinen Wert um über zwölf Prozent, allein in den vergangenen zwölf Monaten ging es um 17 Prozent nach oben. Der Lohn: €uro-FondsNote 1.

    Rohstofffonds: Spezialisierte Produkte zeigen positiven Trend

    Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

    (PD)




    Patrick Daum
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    Patrick Daum ist Dipl.-Politologe mit Schwerpunkt für Europa, Wirtschaft und Recht. Als Redakteur bei €uro-Advisor-Services GmbH ist er zuständig für die Top-Themen auf www.fundresearch.de.
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