AKTIEN IM FOKUS
Autowerte fest wegen US-Absatz - BMW profitiert auch von Studie
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der deutschen Autohersteller und von Zulieferern haben am Donnerstag von starken US-Absatzzahlen im August profitiert. Die BMW-Titel wurden darüber hinaus noch beflügelt von einer positiven Analystenstudie.
Am Vormittag sprangen die Papiere des Münchener Premiumherstellers als Spitzenwert im Dax um 4,02 Prozent auf 75,51 Euro hoch. Der Leitindex gewann zugleich 0,37 Prozent hinzu. Die Anteilsscheine von Konkurrent Daimler profitierten von ihrem US-Autoabsatz im August und stiegen um 1,54 Prozent auf 54,12 Euro. Die VW-Vorzüge konnten mit plus 1,03 Prozent auf 171,75 Euro ebenfalls zulegen.
Einen laut Händlern spürbaren Kurseinfluss auf BMW hatte zum einen die Hochstufung der Aktie von 'Neutral' auf 'Buy' durch die US-Investmentbank Merrill Lynch. Analyst Fraser Hill hob das Kursziel zugleich von 78 auf 92 Euro an. In der aktuellen Bewertung der Aktie sieht er nun eine günstige Einstiegsgelegenheit. Die Sorgen um das China-Geschäft, um einen niedrigeren Free Cashflow sowie um fehlende neue Modelle im laufenden Jahr sollten mittlerweile im Kurs enthalten sein, kommentierte er. Die durchschnittlichen Schätzungen der Analysten für den Gewinn je Aktie in den Jahren 2014 und 2015 sind seines Erachtens zudem zu niedrig.
Zum anderen verwiesen Händler für BMW und auch die anderen Autowerte auf die starken US-Absatzzahlen, die am Vorabend veröffentlicht worden waren. Analyst Fabian Süßenguth von der LBBW sprach von einem kräftigen Wachstum des US-Fahrzeugmarktes im abgelaufenen Monat: Knapp 1,5 Millionen Fahrzeuge wurden in den USA abgesetzt, was ein Plus von 12,8 Prozent bedeutet. Die saisonal bereinigte Jahresrate habe mit 16,0 Millionen Autos über der Markterwartung von 15,7 Millionen gelegen. Damit sei das Wachstum 'das höchste seit November 2007' gewesen, so der LBBW-Experte. Unter den deutschen Herstellern habe sich BMW am positivsten entwickelt mit einem Plus von 35 Prozent im August, schrieb Süßenguth. Er hatte nur mit einem Zuwachs von 13 Prozent gerechnet.
Lesen Sie auch
'Daimler steigerte seine Verkäufe etwas weniger als erwartet, lag aber trotzdem deutlich im Plus', kommentierte Süßenguth weiter. Hier seien vor allem die M-Klasse und die E-Klasse eine wirklich starke Überraschung gewesen. 'Die Volkswagen Gruppe lag im Rahmen unserer Erwartungen', schrieb er. Ein Händler verwies zudem darauf, dass die Wolfsburger ihre Zahlen bereits am Mittwoch, noch während der Handelszeit, veröffentlicht hatte.
EQUINET: 'USA BLEIBEN WACHSTUMSTREIBER FÜR WELTWEITE AUTOINDUSTRIE'
'Der Automarkt in den USA setzt seine Erholung fort und ist weiterhin ein Wachstumstreiber für die weltweite Autoindustrie', resümierte auch Analyst Tim Schuldt von der Investmentbank Equinet. Dies sei eine gute Nachricht für alle Autobauer und -zulieferer. Im Zuge dieser Nachrichten legten unter anderem ElringKlinger um mehr als vier Prozent zu./ck/ag