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    XAU/USD  2147  0 Kommentare Goldpreis - Zwischen Konjunkturoptimismus und Inflationsangst gefangen

    Dass die US-Notenbank schon in der kommenden Woche eine Reduzierung ihrer monatlichen Anleihekäufe beschließt, scheint längst noch keine ausgemachte Sache zu sein. Ich hatte daran schon des Öfteren meine Zweifel geäußert, die Arbeitsmarktdaten vom vergangenen Freitag haben diese nun bestätigt. Zwar lagen die 169.000 neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft im August nur knapp unter den Schätzungen der Analysten, aber die Korrektur der Juli-Zahlen auf nur noch gute 100.000 Stellen zeigt, dass der Aufwärtstrend am amerikanischen Arbeitsmarkt auf sehr wackeligen Beinen steht. Auch und vor allem das Ziel eines stabilen Zuwachses um monatlich 200.000 Stellen, wie es einige der Mitglieder im für die Geldpolitik verantwortlichen Offenmarktausschuss für einen Kurswechsel fordern, ist wieder etwas in weitere Ferne gerückt.

     

    Gold als Alternative zu sich entwertenden Papierwährungen

    Da wird Ben Bernanke wohl oder übel doch als Helikopter-Ben in die Geschichtsbücher eingehen, der bis zum Ende seiner Amtszeit, weil auch nötig, das Geld bildlich gesprochen vom Hubschrauber aus abgeworfen hat. Aus dem Ziel, noch vor seiner Amtsübergabe im Januar das Ende dieser ultralockeren Geldpolitik zumindest eingeleitet zu haben, könnte nichts werden. Das Drucken der Papierwährungen rund um den Globus und damit einhergehend der Wettlauf um die schwächste Währung geht also munter weiter, was allen voran Dollar und Yen aufgrund der scheinbar unkontrollierten Geldmengenausweitung nicht gerade wertvoller macht. Immer weiter steigende Schuldenberge verbunden mit einer Konjunktur nur auf Sparflamme zwingen die Staaten, die das große Glück haben, sich in ihrer eigenen Währung verschulden zu können, die Rotationsgeschwindigkeit ihrer Notenpressen hoch zu halten. Denn der langfristige Abbau dieser Schulden über Inflation ist zwar ein stets geleugnetes aber sehr wahrscheinliches Szenario. Profitieren sollte davon eine andere Währung, die zwar keine ist, aber mit ihrer physischen Mengenbegrenzung die Eigenschaft besitzt, die Schutz vor gerade dieser Papiergeldentwertung bietet: das Gold! Vom Tief unter 1.200 US-Dollar pro Feinunze jetzt wieder bei fast 1.400 US-Dollar angekommen, hat das Edelmetall seit meiner letzten Empfehlung Anfang August weitere acht Prozent zugelegt. Aktuell spricht auch vieles dafür, dass die Gegenbewegung zur Talfahrt in der ersten Jahreshälfte noch lange nicht zu Ende ist.

    Nervosität an den Finanzmärkten ist dem Gold zuträglich

    Die Lage an den Finanzmärkten ist in den vergangenen Wochen nicht gerade sicherer geworden, die Nervosität hat vor dem Hintergrund eines drohenden Militärschlages der USA gegen Syrien stark zugenommen. In diesem Umfeld sind nicht renditeträchtige sondern eher sichere Häfen gefragt, und dazu zählt zweifelsohne das Gold. Selbst wenn sich im amerikanischen Kongress in dieser Woche keine Mehrheit für einen solchen Einsatz findet und es den 100-prozentigen Beweis wahrscheinlich nie geben wird, dass das syrische Regime oder nicht vielleicht doch die Rebellen das Giftgas eingesetzt haben, das Pulverfass Naher Osten kommt in den nächsten Wochen nicht zur Ruhe. Dieses zwar unerwünschte „Grundrauschen“ spielt dem Goldpreis in die Karten und macht das Parken von risikoscheuem Kapital im sicheren Hafen immer wieder attraktiv.

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    Torsten Gellert
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    Torsten Gellert ist seit Januar 2015 Head of Germany/Austria bei CMC Markets. Schon von 2007 bis 2009 war er mitverantwortlich für die Geschäfte im deutschsprachigen Raum und etablierte in dieser Zeit CMC Markets als größten Anbieter von CFDs und Forex in Deutschland. Der studierte Diplom-Mathematiker startete seine berufliche Karriere 1997 bei der Allianz Versicherung. Nach zehn Jahren in der Versicherungsbranche wechselte er 2007 zu CMC Markets Deutschland in die Geschäftsleitung. 2010 zog es ihn in seine Heimatstadt zurück und er baute das Deutschland-Geschäft des internationalen Brokers FXCM auf.
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    Verfasst von 2Torsten Gellert
    XAU/USD Goldpreis - Zwischen Konjunkturoptimismus und Inflationsangst gefangen Dass die US-Notenbank schon in der kommenden Woche eine Reduzierung ihrer monatlichen Anleihekäufe beschließt, scheint längst noch keine ausgemachte Sache zu sein. Ich hatte daran schon des Öfteren meine Zweifel geäußert, die Arbeitsmarktdaten vom vergangenen Freitag haben diese nun bestätigt. Zwar lagen die 169.000 neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft im August nur knapp unter den Schätzungen der Analysten, aber die Korrektur der Juli-Zahlen auf nur noch gute 100.000 Stellen zeigt, dass der Aufwärtstrend am amerikanischen Arbeitsmarkt auf sehr wackeligen Beinen steht. Auch und vor allem das Ziel eines stabilen Zuwachses um monatlich 200.000 Stellen, wie es einige der Mitglieder im für die Geldpolitik verantwortlichen Offenmarktausschuss für einen Kurswechsel fordern, ist wieder etwas in weitere Ferne gerückt.

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