Ölpreise fallen weiter - US-Öl auf Zwei-Wochentief
NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Dienstag mit der Entspannung der Syrien-Krise den dritten Handelstag in Folge gesunken. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November kostete gegen Mittag 109,63 US-Dollar. Das waren 44 Cent weniger als am Montag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI zur Oktober-Lieferung sank um 48 Cent auf 106,11 Dollar. Zeitweise erreichte der US-Ölpreis bei 105,59 Dollar den tiefsten Stand seit zwei Wochen.
'Angesichts der nachlassenden geopolitischen Spannungen und der reichlichen Versorgung des Ölmarktes, welche von den Ölagenturen in der vergangenen Woche erneut bestätigt wurde, könnten sich weitere Anleger von Wetten auf steigende Ölpreise trennen', kommentierten Experten der Commerzbank. Im Syrien-Konflikt deutet sich nach Einschätzung eines britischen Rohstoffexperten immer stärker eine diplomatische Lösung an. Er rechnet auch in den kommenden Tagen mit weiter fallenden Ölpreisen. Allerdings sei nicht mit einem Einbruch der Notierungen zu rechnen.
Nachdem sich die USA und Russland am Wochenende darauf geeinigt hatten, dass Syrien seine Chemiewaffen bis kommenden Samstag offenlegen muss, wurde der jüngst veröffentlichte Bericht der UN-Inspektoren unterschiedlich bewertet. Westliche Staaten sahen sich in ihrer Auffassung bestätigt, dass das Assad-Regime für den Giftgasangriff vom August verantwortlich sei. Russland vermochte indes keine klaren Hinweise auf den Urheber des Anschlags zu erkennen.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) fiel zuletzt ebenfalls zurück. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel (159 Liter) am Montag im Durchschnitt 109,04 US-Dollar. Das waren 83 Cent weniger als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/jsl