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     2745  0 Kommentare Kauft Bonds! - Seite 2

    Ein weiteres Warnsignal liefert die Inflationsentwicklung, insbesondere der von der Fed besonders beachtete PCE-Price-Indicator ohne Lebensmittel und Energie (PCEPILFE – siehe Chart!). Er entwickelt sich seit April unter dem mittelfristigen Trend.

    Sich verschlechternde ökonomische Rahmenbedingungen führen normalerweise zu steigender Nachfrage nach Anleihen, drücken mithin die Zinsen. Weiterer Druck könnte sich aus der US-Haushaltslage ergeben. Noch ist die Finanzierung der Bundesregierung für das im Oktober beginnende Haushaltsjahr nicht gesichert. Zudem muss gegen Mitte Oktober die gesetzliche Schuldengrenze von 16,7 Bill. Dollar angehoben werden, weil sonst partielle Zahlungsunfähigkeit droht. Beides könnte dazu führen, dass bald weniger US-Staatsanleihen neu ausgegeben werden als erwartet. Mit fiskalischen Problemen hatte die Fed u.a. ihre Entscheidung begründet, die QE-Maßnahmen jetzt nicht zu drosseln. Zudem wird erwartet, dass die Steuereinahmen in 2014 dank höherer Steuern und starker Aktienkursgewinne aus 2013 steigen. Auch das würde die Neuausgabe von Staatsanleihen tendenziell drücken.

    Über das größere Bild bei Staatsanleihen wird seit einiger Zeit heftig gestritten. Während die einen bereits das Ende des 30-jährigen Kurs-Bull-Marktes ausrufen, sagen andere sogar neue historische Tiefs voraus.

    Scott Minerd von Guggenheim Investment sieht nach einer signifikanten Korrektur, die die zehn-jährige Rendite bis auf zwei Prozent herunterbringen könnte (siehe vorne!), eine volatile, drei bis fünf Jahre andauernde Seitwärtsbewegung voraus, die vergleichbar ist mit der in den 1940er Jahren. Er trommelt daher für Käufe von länger laufenden Unternehmensanleihen hoher Bonität. Aktien hätten in diesem Jahr den Bonds die Show gestohlen, aber sie seien nun reif für eine Konsolidierung (siehe z.B. hier!). Anleihe-Anleger scheinen umgekehrt das Handtuch geworfen zu haben, genau das aber spricht ebenfalls dafür, dass jetzt auf Jahre hinaus der beste Kaufzeitpunkt sein könnte, sagt Minerd.

    (Unter Verwendung von Material von Guggenheim Investments)

    Der Verlauf den zehn-jährigen US-Rendite (TNX – siehe Chart!) seit 1977 zeigt, dass der langfristige Abwärtskanal seit den 1980er Jahren intakt ist.

        Es schält sich aus meiner Sicht allmählich ein konsistentes Bild heraus mit erlahmender wirtschaftlicher Wachstumsdynamik, steigenden Anleihepreisen und sinkenden Aktienkursen.

        Aber wie sagte Bob Farrell: „Übertreibungen können länger dauern als man gemeinhin denkt.“

       

    Erwähnte Charts, weiterführende Verweise und Quellenangaben können hier eingesehen werden: http://www.timepatternanalysis.de/Blog/2013/09/20/kauft-bonds/

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    Kontakt: info@timepatternanalysis.de

     

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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Kauft Bonds! - Seite 2 Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen ist in der Zeit zwischen Mai und Anfang September um rund 85% angestiegen. Das ist einer der höchsten und schnellsten Anstiege in der US-Geschichte. Er führte in den Anleihemärkten rund um die Welt zu …

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