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    Politik und Börse  3110  0 Kommentare Nach der Fed ist vor der Wahl

    In der vergangenen Woche haben wir uns an dieser Stelle die Frage gestellt „Was macht die Fed?“. Im Gegensatz zu vielen anderen Marktbeobachtern habe ich es als wahrscheinlichstes Szenario eingestuft, dass Ben Bernanke es so weiter laufen lässt wie bisher. Und so kam es auch! Da die US-Wirtschaft noch nicht robust genug ist, lässt die Fed bis auf Weiteres QE 3 im vollen Umfang weiter laufen. Der DAX hat daraufhin ein (kurzes) Feuerwerk abgefeuert, von dem die Leser des Börsenbriefes „Der Investoren-Kompass“ profitiert haben, da am Montag in Erwartung dieses Schritts ein DAX Turbo-Bull in das Musterdepot gekauft wurde. Doch mittlerweile hält der DAX – auf sehr hohem Niveau – schon wieder inne.

     

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    Zwei Gründe

    Das hat auch zwei einfache Gründe. Zum einen ist am Freitagmittag großer Hexensabbat. Also ein Tag, an dem viele Optionen verfallen. Da die Emittenten der Optionen kurz vor Fälligkeit oft nochmals versuchen, die Kurse in eine für sie günstige Richtung zu bewegen. Da kann eine Positionierung im Vorfeld einen auf dem falschen Fuß erwischen. Daher halten sich davor die Anleger traditionell eher zurück. Doch der wohl viel wichtigere rund: Nach der Fed ist vor der Bundestagswahl! Und die Bundestagswahl kann durchaus auch Auswirkungen auf die Kurse haben, wie es die Vergangenheit gelehrt hat.

     

    Wird es doch noch spannend?

    Am Sonntag wird also der neue Bundestag gewählt. Der Wahlkampf hat zwar zuletzt etwas an Fahrt gewonnen, doch angesichts der scheinbar erdrückenden Überlegenheit der amtierenden Kanzlerin, erscheint der Wahlkampf immer noch seltsam blutleer. Es scheint vollkommen außer Frage, dass die Union wieder stärkste Partei wird. Doch dann hört es aber auch schon auf mit den Klarheiten. Die Landtagswahl in Bayern in der vergangenen Woche hat gezeigt, dass die FDP akut gefährdet ist, den Einzug in den Bundestag nicht zu schaffen. Gleichzeitig hat die Alternative für Deutschland nach einer Umfrage am heutigen Donnerstag erstmals die Hürde von fünf Prozent überschritten! Schwarz-Gelb ist also akut gefährdet. Doch bricht jetzt bei der Kanzlerin die nackte Panik aus? Keineswegs! Im Gegenteil! Sieht man, wie wenig die Kanzlerin auf die panische Bettelaktion der FDP um die Zweitstimmen der Unions-Wähler gibt, beschleicht einen der Verdacht, Frau Merkel möchte gar nicht mit der FDP weiter arbeiten. Doch was kommt dann? Eine Koalition mit der AfD? Kaum vorstellbar, auch wenn der hessische Ministerpräsident – in Hessen sind am Sonntag auch Wahlen – Volker Bouffier sich zunächst offen für eine solche Koalition zeigte. Sein Pressesprecher muss wohl Panikattacken bekommen haben, als er das hörte. Es wurde mittlerweile auch von diesem und von Bouffier selbst entschieden dementiert. Also was bleibt in diesem Wahl-Szenario? Genau, die große Koalition, wie es sie schon in der ersten Amtszeit von Angela Merkel gab. Es war übrigens eine sehr konstruktive Zusammenarbeit. Böse Zungen behaupten ja schon lange, dass es sowieso keinen Unterschied zwischen den beiden Volksparteien mehr gibt. In der Tat hat Frau Merkel ja viele Positionen des politischen Gegners übernommen, um diesen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Also, obwohl die Union schon als Sieger feststehen dürfte, wird es dennoch spannend! Bleibt Schwarz-Gelb? Kommt die große Koalition oder gar Rot- Rot-Grün, wenn die AfD und die FDP scheitern? Es könnte trotz aller Langeweile einen Krimi geben am Sonntag. Und Sie, liebe Leserinnen und Leser, können in diesem aktiv mitspielen! Gehen Sie wählen!

     

    Versicherung kann nicht schaden!

    Zudem könnte es nicht schaden, sich gegen eine aus Börsensicht unangenehme Überraschung zu schützen. Das kann man mit relativ geringem Mittelaufwand erreichen. Um das Portfolio gegen einen Wahl-Impact zu schützen, kann es ratsam sein, einen „Versicherungs-Schein“ zu kaufen. Dazu könnte man beispielsweise heute kurz vor Handelsschluss (22:00 Uhr) einen Turbo-Bear oder Mini-Short oder ähnliches auf den DAX kaufen. Man sollte dabei den maximal möglichen Hebel nehmen. Dafür reicht dann eine Position im zweistelligen oder sehr niedrigen dreistelligen Volumen. Kommt es zu einem starken Einbruch, wird der Schein dann auf einen vierstelligen Wert katapultiert (sofern der Hebel hoch genug war) und man hat somit zumindest einen Teil seines Depots abgesichert. Aber man muss es als Versicherung sehen und nicht als Anlage, denn gibt es keine unangenehme Überraschung, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Schein gleich am Montag wertlos verfällt, sehr groß. Daher nur so viel investieren, wie man bereit ist, für eine „Depot-Ausfallversicherung“ auszugeben!

     

     

     



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    Carsten Englert
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    Carsten Englert ist nicht nur Charttechniker sondern auch langjähriger Experte für fundamentale Analysen. Er hat sowohl den DAX-Crash im August 2011 als auch den Kurseinbruch ab April 2012 rechtzeitig vorhergesagt und seinen Lesern massive Gewinne ermöglicht. Seine Empfehlungen und Musterdepots finden Sie im Börsenbrief
    "Der Investoren-Kompass".
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    Verfasst von 2Carsten Englert
    Politik und Börse Nach der Fed ist vor der Wahl In der vergangenen Woche haben wir uns an dieser Stelle die Frage gestellt „Was macht die Fed?“. Im Gegensatz zu vielen anderen Marktbeobachtern habe ich es als wahrscheinlichstes Szenario eingestuft, dass Ben Bernanke es so weiter laufen lässt wie bisher. Und so kam es auch! Da die US-Wirtschaft noch nicht robust genug ist, lässt die Fed bis auf Weiteres QE 3 im vollen Umfang weiter laufen. Der DAX hat daraufhin ein (kurzes) Feuerwerk abgefeuert

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