Geldanlage
Aktien - alternativlos in der nächsten Merkel-Kanzlerschaft
Nach Ansicht von MainFirst bleiben Aktien in der nächsten Legislaturperiode unter Bundeskanzlerin Angela Merkel alternativlos. Denn Aktien, beispielsweise aus dem
DAX, sind nicht nur weiterhin nur moderat bewertet. Vor allem im Vergleich mit der Rendite von Bundesanleihen wird klar, dass Aktien Investoren für das eingegangene Risiko überdurchschnittlich
entschädigen.
Gastkommentar von Adrian Daniel, Portfolio Manager MainFirst Absolute Return Multi Asset:
Angela Merkel bleibt Kanzlerin und die CDU/CSU die stärkste Fraktion im Bundestag – aber welche Anlageklasse hat in den kommenden vier Jahren die stärksten Argumente? Anleihen wohl kaum. Für die
kommende Amtszeit der Bundesregierung von vier Jahren bringen Bundesanleihen nur 0,6 Prozent p.a. Selbst das von der Immobilienkrise gebeutelten Spanien bietet für diese Laufzeit lediglich 2,5
Prozent p.a.. Wer mehr Rendite erhofft, dürfte enttäuscht werden. Die US-Notenbank hat gerade erst die Fortsetzung ihres Anleiheaufkauf-Programms von 85 Mrd. US-Dollar pro Monat entschieden und ein
weiteres Signal für niedrige Zinsen gesetzt.
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Das gilt umso mehr, da die „AfD-Alternative für Deutschland“ knapp den Einzug in den Bundestag verpasst hat. Damit fällt ein weiterer Unsicherheitsfaktor für die Kapitalmärkte weg. Die oft von der
Bundeskanzlerin als „alternativlos“ bezeichneten Hilfsmaßnahmen und die ultralockere Geldpolitik der EZB mit Fokus auf Süden Europas werden mit Sicherheit weitergeführt.
Eine höhere Rendite ist auch mit Rohstoffen nicht zu erwarten. Schwächere Wachstumsperspektiven in den Schwellenländern haben die langfristige Rohstoff-Hausse beendet. Die moderaten
Inflationsraten im August von 1,5 Prozent in den USA sowie Deutschland sind derzeit auch kein überzeugendes Argument, um in Gold oder Immobilen als Hort der Geldwertstabilität zu investieren.
Wesentlich attraktiver sehen dagegen für die kommende Legislaturperiode Aktien aus. Für den DAX werden eine Dividendenrendite von nahezu 3,3 Prozent und ein Gewinnwachstum von über elf Prozent für
die kommenden 12 Monate erwartet. Zwar dauert die Phase steigender Kurse nun schon mehr als vier Jahre, also in etwa so lange wie die Hausse der Jahre 2003 bis 2007. Jedoch gab es ab den Jahren
1982 und 1992 sogar Börsenzyklen mit mehr als sieben Jahre Kurszuwächse.
Für die Beurteilung der Attraktivität von Aktien empfiehlt sich ein Blick auf die Bewertung. Derzeit handeln Aktien des DAX mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11,7. Das ist nahe an ihrem
Mittelwert der letzten 10 Jahre von 11,6 (jeweils auf Basis der Gewinnerwartung des kommenden Jahres). Damit sind Aktien im Vergleich zu den extrem niedrigen Zinsen sehr moderat bewertet –
üblicherweise sind in Niedrigzinsphasen wesentlich höhere Bewertungen zu erwarten. Ein direkter Vergleich auf langfristiger Basis zwischen der Rendite von Bundesanleihen und Dividendenrenditen
zeigt, dass Aktien den Anleger für das eingegangene Risiko überdurchschnittlich entschädigen (siehe Chart). Damit bleiben Aktien zumindest für die kommende Legislaturperiode „alternativlos“.
Schon bislang war Merkels Kanzlerschaft für Aktienanleger eine Erfolgsgeschichte. Seit 2005 ist unter Frau Merkel ein Wertzuwachs im Jahresdurchschnitt von ca. 6,5% im Dax zu verzeichnen. Im Gegensatz dazu brachte es Altkanzler Gerhard Schröder von 1998 bis 2005 nur auf ein Plus von knapp 1,5% p.a.. Nimmt man die Amtszeit der großen Koalition
von 2005 bis 2009, welche aktuell als mögliche Koalitionslösung diskutiert wird, zeigte der deutsche Aktienmarkt sogar eine ausgeprägte Mehrperformance im Vergleich zu den europäischen
Aktienmärkten.
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