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Gehen die USA pleite? Unmöglich!

Die Vereinigten Staaten von Amerika sind zwar (noch) die größte Volkswirtschaft der Welt und der US-Dollar erfüllt seine Funktion als Weltleitwährung. Dennoch drücken sie auch Gesamtschulden von fast 17 Billion USD. Ohne eine weitere Anhebung der Schuldenobergrenze steuern die USA einem Zahlungsengpass entgegen. Der sog. Shutdown hat bereits Teile das öffentliche Leben in den USA zum Erliegen gebracht. In Washington sind die Straßen leer, Behörden sind nicht besetzt. Einige behaupten, ein Zahlungsausfall der USA hätte schwerwiegendere Folgen als die Finanzkrise. Warren Buffett sagt sogar, dass sei „wie mit Atombomben, zu furchtbar, um sie einzusetzen!“

Doch was bedeutet dies für die Gläubiger des größten Schuldners der Welt? Tatsache bleibt, dass die USA mit der IRS eine der bestfunktionierenden Steuerbehörde der Welt haben und damit über fortlaufend gesicherte Einnahmen verfügen. Diese wiederum reichen aus, um ihren Zins- und Tilgungsleistungen nachzukommen. Denn der Abschnitt 4 des 14. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten besagt: „Die Rechtsgültigkeit der gesetzlich genehmigten Staatsschulden der Vereinigten Staaten mit Einschluss der Verpflichtungen … darf nicht in Frage gestellt werden.“ Das heißt: ein Zahlungsausfall der USA wäre ein Rechtsbruch, den kein Politiker verantworten kann. Somit werden also sämtliche sonstigen staatlichen Ausgaben zuvor gestrichen, wie zum Teil schon geschehen.

Damit erklärt sich auch, warum auch die Rating Agenturen bisher nicht wirklich reagiert haben oder die CDS-Spreads großartig anziehen. Schließlich sind die USA nicht bankrott, sondern die Parteien können sich nur in Haushaltsstreitigkeiten einfach nicht einigen. Bei ihren Machtspielchen vergessen sie, wen sie in Mitleidenschaft ziehen. Schließlich ist es nicht Präsident Barak Obama, der in seiner letzten Amtsperiode um seine Wiederwahl fürchten muss. Er möchte sein Ziel die Reform des Gesundheitswesens durchsetzen, während die Herren Abgeordneten sich wieder den Wählern präsentieren müssen.

Was bedeutet die Pleite der USA für unsere Wirtschaft? In erster Linie schaden die USA sich selbst. Dennoch würde auch dieses Szenario eine Erschütterung der US-Wirtschaft und damit einen Rückgang des gerade mühsam mit Milliarden von US-Dollar finanzierten Wirtschaftswachstums bedeuten. Und es bedroht die Stabilität der Finanzmärkte: Diese sind kommunizierende Röhren und natürlich ist unsere Wirtschaft von der größten Volkswirtschaft der Welt abhängig. Weder befinden sich einzelne Unternehmen in einem luftleeren Raum noch gilt dies für einzelne Länder. Schon zu Zeiten der Finanzkrise - noch im September 2008 - äußerte sich unser damaliger Finanzminister mit der Ansicht, dass die Immobilienblase in den USA keinerlei Einfluss auf Europa haben würde. Das Ergebnis ist bekannt.

Im Prinzip droht den Amerikaner das, was auch die Franzosen brauchen: eine drastische Kürzung der Staatsausgaben, was leider einen Rückgang des Wirtschaftswachstum zur Folge hätte. Auch das geplante Handelsabkommen zwischen Europa und den USA ist darum erst einmal verschoben worden. Die Bewertungen europäischer Länder sind kurzfristig teuer. Wir hoffen daher, dass die Regierungskrisen in Rom und Washington uns wieder neue Kaufgelegenheiten bringen. Bis dahin ist Cash die bessere Alternative.