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Rente mit 47 Jahren

Überraschend kam am Montagnachmittag die Meldung, dass Graham French (47) das Management des schwächelnden M & G Global Basics abgeben wird. Normalerweise ist ein Fondsmanagerwechsel nichts Besonderes — in diesem Fall schon. French und der Global Basics waren eine Symbiose, es war sein Kind.

Sein Motto im Jahr 2000 zur Auflage des Fonds: „Alles, was China produziert, wird billiger. Und alles, was China benötigt, wird teurer.“ French war damit einer der Ersten, die diesen Trend konsequent umsetzten. Bereits 2003 erzählte er uns: „Die Welt schreit nach Rohstoffen.“ Wer damals dem charismatischen Briten sein Geld anvertraute, fuhr damit gut. Und es waren nicht wenige, die French vertrauten. In der Spitze war der Fonds über sieben Milliarden Euro schwer. Inklusive seiner Altersvorsorge und die seiner Eltern. Er ist so gar kein typischer Vertreter der Londoner Bankenwelt. Standesdünkel lagen im fern. Extravaganz empfindet er als etwas Schreckliches — Gier ist verpönt. Dazu passt, dass er zumindest im vergangenen Jahr noch einen 17 Jahre alten BMW fuhr.

Gut in Erinnerung geblieben ist mir auch eine Begegnung auf dem Münchner Oktoberfest. Während sich üblicherweise jeder in Tracht präsentiert, kam der Arsenal-Fan ganz leger im Trainingsanzug. Den dürfte er nun auch wieder öfter anziehen. Ab Mai 2014 ist sein Bürostuhl leer, und er verabschiedet sich aus der Finanzbranche. Leicht gefallen dürfte ihm das nicht sein. In einem Video, in dem er seinen Rücktritt erläuterte, sah er ziemlich mitgenommen aus. Die schlaflosen Nächte vor seiner Entscheidung waren nicht zu verbergen. Nach 25 Jahren Finanzbranche fehlte ihm wohl das Feuer, das Ruder noch einmal rumzureißen.

Ein erholsames Wochenende wünscht ­Ihnen Jörn Kränicke, Chefredakteur