checkAd

    Infinus-Skandal  25791  4 Kommentare Weitere Infinus-Gesellschaften insolvent – Was bleibt für die Anleger?

    Beim Skandal um die Dresdener Infinus-Finanzgruppe scheint kein Ende in Sicht. Nachdem mit der Future Business KGaA und der Prosavus AG zwei wichtigsten Unternehmen der Infinus-Gruppe Insolvenz angemeldet haben, reihen sich weitere Infinus-Gesellschaften ein: die eco Consort AG, die Capital Business GmbH, die Fubus Plus 1. Vermögensverwaltungs GmbH, die Moritzburger Versicherungsmakler GmbH und die Infinus PR & Marketing GmbH.

     

    Infinus-Insolvenzverwalter

    Das Amtsgericht Dresden hat für die Insolvenzverfahren der Infinus-Gesellschaften vorläufige Insolvenzverwalter bestellt. Diese werden sich in den kommenden Monaten einen Überblick über die Finanzlage der Unternehmen verschaffen und vorhandene Vermögenswerte sichern. Danach wird das Amtsgericht Dresden über die Eröffnung eines geregelten Insolvenzverfahrens entscheiden.

     

    Die Insolvenzverwalter der Gesellschaften der Infinus-Finanzgruppe:

    Future Business KGaA (Bruno M. Kübler) - Az. 532 IN 2257/13
    Infinus PR & Marketing GmbH (Bruno M. Kübler) – Az.532 IN 2301/13
    Prosavus AG (Frank-Rüdiger Scheffler) - Az. 532 IN 2258/13
    eco Consort AG (Frank-Rüdiger Scheffler)
    Fubus Plus 1. Vermögensverwaltungs GmbH (Nils Freudenberg)
    Capital Business GmbH (Franz-Ludwig Danko)
    Moritzburger Versicherungsmakler GmbH (Franz-Ludwig Danko) – Az. 532 IN 2302/13
    Infinus Hausverwaltungs GmbH (Franz-Ludwig Danko) – Az. 532 IN 2303/13

     

    Was erwartet die Infinus-Anleger?

    Zu recht fragen sich Infinus-Anleger, was mir ihrem Geld geschehen ist und ob sie zumindest ein Teil davon wiedersehen. Dabei stehen vor allem die Inhaber von Genussscheinen vor einem Problem: Mit dieser Anlageform haben sich die Anleger direkt an dem Unternehmen beteiligt, jedoch ohne Mitspracherechte. Sie wurden zu Miteigentümern und haften mit dem angelegten Vermögen. Doch nicht allein das. Im Rahmen des Insolvenzverfahrens kann der Insolvenzverwalter bereits geleistete regelmäßige Ausschüttungen zurückverlangen. Totalverlust für die Infinus-Anleger.

    Ein anderes Problem ist die Dauer der Insolvenzverfahren, die sich über Jahre erstrecken können. Anleger müssen einen langen Atem besitzen und viel Zeit mitbringen.

     

    Wie können Infinus-Geschädigte weiter vorgehen?

    Die Staatsanwaltschaft Dresden hat die Konten der Infinus-Gruppe eingefroren. Den Anlegern drohen aufgrund der Insolvenzanträge erhebliche Verluste, da sie im Insolvenzverfahren nur die sogenannte Insolvenzquote - üblicherweise ca. drei Prozent - erwarten können. Rechtsanwalt Kaltmeyer von der Kanzlei FEIL KALTMEYER Rechtsanwälte aus Berlin, rät Infinus-Anlegern, ihre Ansprüche gegenüber den Beschuldigten durch eine Arrestpfändung zu sichern. „Auch wenn sich die Ansprüche gegenüber den Gesellschaften nach den Insolvenzanträgen nun nicht mehr absichern lassen, besteht immer noch die Möglichkeit, die Vermögensgegenstände und Konten der Beschuldigten im Rahmen eines Arrestantrages zu pfänden und so die Ansprüche in voller Höhe abzusichern“, sagt er. Die Arrestpfändung sei vorrangig der Beschlagnahme durch die Staatsanwaltschaft.

    Wie sieht es mit einer Haftung der Vermittler von Infinus-Finanzprodukten aus? Laut Rechtsanwalt Kaltmeyer können sich die Vermittler durch das sogenannte Haftungsdach, mit dem Infinus die Vermittler ursprünglich geworben hatte, ihrer Verantwortung nicht pauschal entziehen. „Es ist seit Langem gefestigte Rechtsprechung des BGH, dass Vermittler die von ihnen empfohlene Anlage selbst detailliert überprüfen müssen und sie kein Haftungsdach von dieser Pflicht befreien kann. Verletzt der Anlagevermittler in diesem Zusammenhang seine Aufklärungspflicht, macht er sich gegenüber dem Anleger schadensersatzpflichtig und hat dem Anleger die Zeichnungssumme zuzüglich Agio und Zinsen inklusive der Prozesskosten zu erstatten“, so Rechtsanwalt Kaltmeyer. 

    In jedem Fall sollten betroffene Infinus-Anlegern ihre Interessen bündeln. Unter dem Stichwort „Interessengemeinschaft Infinus AG“ bietet der Berliner Rechtsanwalt Kaltmeyer Geschädigten eine unverbindliche Erstberatung. 

     

    Der Infinus-Finanzskandal

    Die Staatsanwaltschaft Dresden ermittelt seit Anfang 2012 wegen Betrugsverdachts gegen die Infinus-Gruppe. Insgesamt bangen rund 25.000 Anleger der Dresdner Infinus-Finanzgruppe um ihr Geld. Von einem Anlagevolumen in Höhe von 400 bis 600 Millionen Euro ist die Rede. Laut Oberstaatsanwalt Lorenz Haase von der Staatsanwaltschaft Dresden soll es bei dem Betrieb von Finanzprodukten zu Unregelmäßigkeiten gekommen sein. Es werde zudem untersucht, ob es sich um ein sogenanntes Schneeballsystem gehandelt habe, bei dem ausstehende Zahlungen an Anleger durch die Einlagen von Neukunden finanziert wurden.

    Gegen acht Mitarbeiter der Infinus-Gruppe in Deutschland und Österreich (im Alter von 35 bis 55 Jahren) wird wegen Betrugsverdachts ermittelt. Sechs Deutsche erhielten Haftbefehle vom Amtsgericht Dresden. 


    News/Anwalt-Alert: Wollen Sie bei Neuigkeiten zum Thema Infinus direkt informiert werden? Schreiben Sie eine leere E-Mail an: Infinus-News Alert. (E-Mail: infinus@wallstreet-online.de)

    Kontakt Interessengemeinschaft FUBUS/Infinus
     
    Formular absenden


    wallstreetONLINE Redaktion
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Melden Sie sich HIER für den Newsletter der wallstreetONLINE Redaktion an - alle Top-Themen der Börsenwoche im Überblick! Verpassen Sie kein wichtiges Anleger-Thema!


    Für Beiträge auf diesem journalistischen Channel ist die Chefredaktion der wallstreetONLINE Redaktion verantwortlich.

    Die Fachjournalisten der wallstreetONLINE Redaktion berichten hier mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Partnerredaktionen exklusiv, fundiert, ausgewogen sowie unabhängig für den Anleger.


    Die Zentralredaktion recherchiert intensiv, um Anlegern der Kategorie Selbstentscheider relevante Informationen für ihre Anlageentscheidungen liefern zu können.


    Mehr anzeigen

    Infinus-Skandal Weitere Infinus-Gesellschaften insolvent – Was bleibt für die Anleger? Beim Skandal um die Dresdener Infinus-Finanzgruppe scheint kein Ende in Sicht. Eine Insolvenz jagt die andere. Zu recht fragen sich 25.000 Infinus-Anleger, was mir ihrem Geld geschehen ist und ob sie zumindest ein Teil davon wiedersehen. Wie sollen sie weiter vorgehen?

    Disclaimer