Chartanalyse
DAX: Auftakt zur Thanksgiving-Rally?
Bereits in der Vorwoche fiel der Markt nach einem starken Wochenauftakt zunächst etwas zurück und erholte sich im Anschluss. Eine Blaupause für die kommenden Tage?
Stundenanalyse:
Nach der knackigen Rally zum Wochenauftakt herrschte ein Patt zwischen Käufern und Verkäufern, wobei offenbar viele Akteure die Zeit für Weihnachtseinkäufe nutzten. Denn das Handelsvolumen fiel mit 2,8 Mrd. Euro auf Xetra erneut sehr dürftig aus, von euphorischer Rekordstimmung keine Spur. Bis zum Wochenschluss könnte sich die Lethargie sogar noch verschärfen, denn mit dem bevorstehenden Feiertag Thanksgiving in den USA dürften die Umsätze weiter sinken.
Zumindest die Statistik spricht aber für einen freundlichen Wochenschluss. Nach einer Analyse der HSBC erzielten Anleger, die am Montag der Thanksgiving-Woche in den S&P 500 eingestiegen sind und am Freitag verkauften in den vergangenen 68 Jahren eine durchschnittliche Performance von 0,7 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit für Kursgewinne liegt bei 69 Prozent. Erstaunlich ist auch die Bedeutung im langfristigen Zeithorizont. Der aktuelle 5-Tages-Zeitraum steuerte gut elf Prozent des Gesamtpunktezuwachses seit dem 2. Weltkrieg bei. Die Thanksgiving-Strategie lässt sich sogar noch optimieren. Wer am Mittwoch auf steigende Kurse setzt und zum Wochenschluss verkauft, hat gute Aussichten auf Erfolg. Die Wahrscheinlichkeit für steigende Kurse liegt bei 76 Prozent, die durchschnittliche Rendite erreichte 0,4 Prozent. Gute Perspektiven für den S&P, und damit auch für den DAX.
Vorbörslich sehen Broker den Index rund 0,25 Prozent höher bei 9310. Sehr kurzfristig sind zwei enge Marken relevant. Auf der Oberseite das bisherige Rekordhoch um 9320, Richtung Süden die Intraday-Tiefs der vergangenen Stunden um 9285. Bricht der DAX nach unten aus, könnten bereits auf Höhe der ehemaligen, dunkelgrün eingezeichneten Aufwärtstrendlinie Käufer aktiv werden. Wahrscheinlicher ist aber ein Rücklauf bis an das alte Rekordhoch um 9250, hier liegt auch die Obergrenze einer Aufwärtslücke. Das Gap reicht bis 9220, zwischen 9170 und 9200 zieht zudem das Umsatzvolumen markant an. Spätestens ausgehend von 9165 wäre mit einer erneuten Aufwärtsbewegung zu rechnen.
Gelingt der Ausbruch auf der Oberseite, liefern runde Kursmarken Orientierung. Erstes Ziel wäre die Marke von 9350, darüber lockt der Bereich um 9400.
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Chart: Tradesignal Online
Tagesanalyse:
Signalgeber noch nicht heiß gelaufen
Auf Basis der Anfang Oktober nach oben aufgelösten Flagge ließ sich in den vergangenen Wochen ein theoretisches Kursziel von rund 9160 ableiten, das der DAX mit dem Intraday-Ausbruch am 7. November abgearbeitet hat. Die Käufer haben nun ihre Pflicht erfüllt, eine Konsolidierung erscheint überfällig, zumal der DAX auch an eine obere Aufwärtstrendlinie gelaufen ist, die aus den Hochpunkten von März 2012 und Mai 2013 abgeleitet werden kann und zuletzt um 9200 exakt bestätigt wurde.