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Dax bleibt nach guten US-Arbeitsmarktdaten in der Gewinnzone
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat nach dem besser als erwartet ausgefallenen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag etwas zugelegt und sich weiter in der Gewinnzone gehalten. Mit guten Zahlen von den Vortagen habe der Markt mittlerweile mit einem leicht besseren offiziellen Job-Bericht gerechnet, hieß es von Börsianern. Der deutsche Leitindex stieg zuletzt um 0,94 Prozent auf 9170,20 Punkte. Nach den bisherigen Verlusten in dieser Woche erholte er sich damit etwas - auf Wochensicht steht aber aktuell noch immer ein Minus von knapp zweieinhalb Prozent zu Buche. Der MDax gewann am Freitag 0,51 Prozent auf 15 945,29 Punkte, der TecDax legte um 0,65 Prozent zu auf 1125,30 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zog um 0,74 Prozent an.
Die US-Wirtschaft schuf im November mehr Arbeitsplätze als erwartet. Die Beschäftigtenzahl außerhalb der Landwirtschaft stieg zum Vormonat um 203.000 Stellen, Bankvolkswirte hatten mit einem geringeren Zuwachs um 185.000 Stellen gerechnet. In den vergangenen Tagen bereits hatten starke Zahlen vom Arbeitsmarkt der größten Volkswirtschaft der Welt eine Aufhellung der US-Konjunktur angedeutet. Händler Markus Huber vom Broker Peregrine & Black kommentierte, nach den guten Daten der vergangenen Tage sei der etwas bessere Arbeitsmarktbericht nun keine so große Überraschung mehr gewesen.
Die Verluste am deutschen Aktienmarkt an den Vortagen hatten Börsianer auf Sorgen vor einer baldigen Drosselung der Billiggeldpolitik der US-Notenbank zurückgeführt. Die Fed macht ihre Geldpolitik insbesondere von der Arbeitsmarktentwicklung abhängig. 'Die Zahlen zeigen, dass die Erholung des Arbeitsmarktes fortschreitet', sagte Experte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Die Wahrscheinlichkeit einer langsameren Gangart der Fed bei ihrer ultralockeren Geldpolitik noch vor dem Frühjahr 2014 dürfte damit zunehmen. 'In der nächsten Woche hätten Fed-Offizielle die Möglichkeit, die Marktteilnehmer verbal darauf vorzubereiten', sagte er.
LUFTHANSA STREICHT FLÜGE - METRO-TOCHTER MEDIA-SATURN TEIL VON EU-ERMITTLUNGEN
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Lufthansa-Aktien gaben etwas nach. Die Fluggesellschaft strich wegen des Orkans 'Xaver' am Freitag zunächst mehr als 60 Flüge in Norddeutschland und Skandinavien. Zudem hatte Rivale Air Berlin schwache Passagierzahlen für den November gemeldet. Auch die Aktien der Billig-Airline bewegten sich im SDax mit einem kleinen Plus nur leicht von der Stelle.
Metro-Aktien gewannen 0,67 Prozent. Zwar beurteilten Börsianer es als negativ, dass auch bei der Media-Saturn-Tochter des Handelsriesen Ermittler im Rahmen einer europaweiten Razzia Geschäftsräume durchsucht hatten. Die Behörden gingen damit dem Verdacht unerlaubter Absprachen zur Behinderung von Online-Verkäufen nach. Auf der anderen Seite wirkten aber positive Analystenkommentare der der Deutschen Bank und von JPMorgan entgegen. Beide Häuser hatten ihr Kursziel für den Düsseldorfer Einzelhändler deutlich hochgeschraubt.
SKY DEUTSCHLAND KAUFT BEI CONSTANTIN MEDIEN EIN
Constantin Medien sprangen nach einem umfangreichen Deal mit Sky Deutschland um 15,97 Prozent nach oben. Der Bezahlsender steigt beim TV-Sender Sport1 ein und übernimmt gut ein Viertel der Anteile der Tochter des Medien- und Filmkonzerns. Zugleich kauft Sky die Produktionsfirma Plazamedia komplett - insgesamt lässt sich der Sender das Geschäft 57,5 Millionen Euro kosten. Analyst Harald Heider von der DZ Bank kommentierte, selbst bei konservativer Schätzung des Werts der Sport1-Anteile sei Constantin günstig bewertet. Titel von Sky Deutschland lagen mit 0,41 Prozent im Plus - Börsianer sahen in dem Kauf keinen großen Einfluss auf den Kurs.
Hochtief rutschten am MDax-Ende 4,77 Prozent ab. Die Schweizer Großbank UBS hatte die Papiere des Baukonzerns von 'Neutral' auf 'Sell' abgestuft, und auch die Commerzbank senkte ihr Votum von 'Hold' auf 'Reduce'. Die Telekom lag nach einer Hochstufung durch Exane BNP Paribas mit 0,84 Prozent im Plus. Software AG gaben 2,75 Prozent ab, nachdem sich Analyst Daud Khan von der Privatbank Berenberg skeptisch zum Geschäft mit Datenbanksoftware geäußert hatte./men/ajx